Zwischendurch - Augen - Faktum Magazin

Berlin: „Allee der Diskriminierten“ im afrikanischen Viertel

Martenstein über Berliner Straßennamen
Warum nicht einfach eine „Allee der Diskriminierten“?

Die Posse geht weiter. Faktum berichtete:

Harald Martenstein findet das alles äußerst befremdlich:

(…) Betroffen ist unter anderem Gustav Nachtigal, der Stammvater der ethnografischen Feldforschung, ein weltweit bis heute respektierter Afrikaforscher. Er war von den afrikanischen Kulturen fasziniert, lernte zahlreiche Sprachen und kämpfte gegen den Sklavenhandel. Dass er deshalb öfter mal Ärger bekam, versteht sich von selbst. Zitat aus dem Lexikon: Nachtigal war „eine der wenigen Persönlichkeiten der Forschungsgeschichte, die den Afrikanern nicht als überheblicher, mit Rassenvorurteilen beladener Durchreisender gegenübertrat“. (…)

Erestzt werden soll er natürlich durch eine Frau. Da ist man auf der sicheren Seite. Frauen sind empathisch usw…

(…) Stattdessen soll eine Weddinger Straße nach Nzinga von Matamba benannt werden. Königin Nzinga kam sehr wahrscheinlich durch die Ermordung ihres Bruders an die Macht. Sie trat zum Katholizismus über, um mit den Portugiesen politisch ins Geschäft zu kommen, die Holländer belieferte sie mit etwa 12.000 Sklaven pro Jahr. Es wird also, wenn alles planmäßig läuft, in Berlin einem Gegner des Sklavenhandels der Straßenname entzogen, um eine Straße nach einer Sklavenhändlerin zu benennen. (…)

Dass die „empowerte Sklavenhändlerin“ zwei politisch korrekte Attribute hat, zeigt Martenstein ebenfalls:

(…) Dies geschieht im Namen der politischen Korrektheit, denn die Sklavenhändlerin ist ja schwarz und eine Frau, eine starke Frau, genauer gesagt. Moment – wie nennt man das noch gleich, wenn man Personen vor allem nach ihrer Hautfarbe und ihrem Geschlecht beurteilt? Ich glaube, die Fachbegriffe heißen „Rassismus“ und „Sexismus“. (…)

Dass Herr Martenstein aber Rassismus und Sexismus feststellt, ist außer politisch korrektem Plan. Von der Frauenlobby bekommt er jetzt bestimmt endgültig  nichts zu Weihnachten. So rein logisch aber, … 😉

Am Ende macht er aber Vorschläge, wie man die gesamte Problematik ganz im Sinne der Opferkultur umgehen kann.