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2014 – Kubicki: „AfD geht unmittelbar … unter“

In einem Interview orakelt Wolfgang Kubicki im Mai 2014 über den Untergang der AfD. Dass es mit seinen prophetischen Fähigkeiten nicht weit ist, zeigt die Gegenwart.

Welt: (…) Eine andere außerparlamentarische Partei liegt konstant bei rund sechs Prozent: die AfD. Warum findet Bernd Lucke mehr Zustimmung als Lindner?

Kubicki: Herr Lucke und die AfD bedienen sehr subtil populistische, teils deutschtümelnde Strömungen. Beim Thema Zuwanderung schürt die Partei besonders im Osten die Furcht vor der Wegnahme von Arbeitsplätzen durch Ausländer. Die AfD benutzt Europa ablehnende und teils nationalistische Formulierungen. Ich sage voraus: Diese Partei wird sich selbst erledigen, so wie sich die Piraten erledigt haben. Mit dem Bedienen von Ressentiments und Ängsten ist auf Dauer keine vernünftige Politik zu machen.

Die Welt: Noch sieht es nicht danach aus. Wie lange wird sich das Phänomen AfD halten?

Kubicki: Unmittelbar nach der Europawahl geht die AfD unter. Dann ist das zentrale Thema der Euro-Feindlichkeit weg. Herr Lucke und Herr Henkel, die ja unbedingt in parlamentarische Gremien wollen, werden sich dann mit den Realitäten in Europa auseinandersetzen müssen. Das wird die Herren viel Kraft und Zeit kosten.

(…)

Seine Aussagen sind weder stimmig, noch haben sie sich erfüllt. Nur Bernd Lucke hat das politische Spielfeld verlassen. Oder gibt es aktuelle Meldungen seiner Neupartei? Das interessiert aber niemanden so wirklich.

Schlimm ist allerdings, dass die Altparteien offenbar immer noch schalten und walten können, wie es ihnen beliebt. Mittlerweile werden sie zumindest in ihrem überheblichen, ideologischen Trott gestört. Auch der Wähler ist nicht mehr so berechenbar, wie er einst war.

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