Sprachverbot - Faktum Magazin

Kleingeistkultur an einer Universität gegen einen Anti-Gewaltkongress

Auf einem Kongress an der Goethe-Uni in Frankfurt soll es um Gewalt in Familien gehen. Nun geht es um einen Kampf gegen Meinungsfreiheit und Wissenschaftlichkeit. Diesen Kampf führt nun der AstA und Parteien des linken Spektrums gegen den Veranstalter.

Es gibt unterschiedliche Anschuldigungen von SPD, Grünen, Linken und Aktivistenverbänden in Zusammenhang mit einer geplanten Tagung an der Goethe-Universität. Nicht die Nazikeule kommt hier zum Einsatz, diesmal ist es die Homophobiekeule.

Man wirft dem Soziologen und Organisator Gerhard Amendt und Mitorganisator Tom Todd homophobe Äußerungen vor. Aufgrund angeblicher homosexuellenfeindlicher Positionen sollen der Tagung Räume an der Frankfurter Universität verweigert werden. Das ist bereits im Ansatz kritisch.

Angebliche Meinungen zu einem ganz anderen Thema führen zu offener Zensur

Auf dem Kongress geht es nicht um Homosexualität. Es geht beispielsweise auch nicht um Religion. Als homofeindlich gilt es heutzutage schon, wenn man Homosexualität nicht bejubelt, sondern da belässt, wo es hingehört: In den Privatbereich des Einzelnen. Als homophob gilt man bereits, wenn man sich gegen die Ehe für alle positioniert. Es soll Homosexuelle geben, die ein klassisches Familienbild haben und sich ebenfalls gegen die Homoehe positionieren.

Selbst wenn an den Vorwürfen etwas wäre, geht es hier letztendlich darum, einen Kongress zu verhindern, weil die Organisatoren eine unliebsame Meinung haben. Unliebsam allerdings nur für den linken Bessermenschen. Aufgrund einer Meinung, die es gar nicht gibt, soll nun der Kongress verhindert werden. Eine nicht-vorhandene Einstellung führt zu Zensurbestrebungen. An anderer Stelle genügt es schon, wenn eine Partei Treffen abhalten will. Da wird dann auch schon einmal ein Familienfest attackiert.

Attacken gegen feminismuskritische Veranstaltungen oder auch Veranstaltungen zu notwendigen Männerthemen kennt man ebenfalls bereits. Diese Attacken gehen bis zur Ausübung tatsächlicher Gewalt. Notwendige Männerthemen könnten auch den tatsächlichen Hintergrund für die Angriffe auf den Kongress sein: Gerhard Amendt beschäftigt sich mit der häuslichen Gewalt gegen alle Familienmitglieder. Hierzu gehört auch die Gewalt gegen Männer. Diese Vermutung allerdings ist spekulativ.

Die Gründe für eine derartige aggressive Verweigerungshaltung ist beliebig erweiterbar: Wann gelten islamkritische Äußerungen als Hinderungsgrund für eine Veranstaltung? Islamkritik ist ebenfalls eine Meinung. Über den Islam darf man jetzt bereits schon viel weniger sagen als über das Christentum. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis der Bessermensch auch hier maasregelnd eingreift.

Es gibt keine Homophobie der Veranstalter

Ein Vorwurf, der im Raum steht, ist der angebliche Wunsch, Homosexuelle einer Therapie gegen ihre erotische Ausrichtung zu unterziehen. Diesen Vorwurf muss sich der Soziologe Amendt gefallen lassen.

(…) Nun will der Asta die Veranstaltung verhindern. (…)

(…) Amendt, wissenschaftlicher Leiter der Tagung, verwahrte sich vor allem gegen die Behauptung, er wolle Schwule und Lesben durch Therapien von ihren Neigungen befreien. Er sei kein Psychotherapeut und wolle auch niemanden wegen seiner sexuellen Orientierung in Behandlung schicken. „Wenn jemand nicht daran leidet, ist es seine Vergnügen.“ (…)

Der Vorwurf der Homophobie beruht auf einem alten Aufsatz. Der Inhalt bezog sich auf konkrete Vorkommnisse.

(…) In diesem älteren Aufsatz bezieht sie sich auf die Ereignisse an der Odenwald-Schule. Es geht also punktuell um eine kleine Gruppe von Homosexuellen, die auf Kinder zugreift, die in ihre Obhut gegeben wurden. Wer die Augen vor der Pädophilie verschließt, der unterstützt letztlich den Missbrauch von Kindern. Es gibt nämlich keine gute Pädophilie, nur weil sie ohne instrumentelle Gewalt vonstatten geht. Die psychische Gewalt ist in nichts besser. Und ich sage ja gerade: Man darf nicht verallgemeinern. Wie man daraus Homophobie machen kann, ist mir rätselhaft. (…)

Die Beschäftigung mit Pädophilie als Thema der Gewalt scheint also nicht gestattet zu sein, wenn Homosexualität im Spiel ist.

Worum geht es auf dem Kongress?

In einem Interview mit der Hessenschau – „Wir müssen der politischen Denunziation Einhalt gebieten“ – gibt Amendet eine Zusammenfassung der Inhalte:

(…) Es geht bei der Konferenz einzig darum, Gewalt in der Familie zu verhindern. Ein wichtiger Ansatz ist es zum Beispiel in den Blick zu nehmen, wie sich Gewalterfahrung als Gewaltausübung gewissermaßen wiederholt. Als Referenten erwarten wir Forscher aus den USA, Großbritannien, England und Israel. Das sind alles Praktiker, die auch mit Klienten zusammenarbeiten: Jugendpsychiater, Sozialpädagogen oder Kinderärzte. Wenn diese Experten erführen, was gegen die Veranstaltung in Frankfurt vorgebracht wird, wären sie gewiss irritiert. (…)

Man könnte nun auch ganz einfach den Gegnern des Kongresses vorwerfen, sie seien judenfeindlich, weil Forscher aus Israel beteiligt sind. Das wäre dieselbe Methodik; daher ist dies zu unterlassen. Das linke Meinungs- und Ideologiediktat allerdings verbietet es nicht, von ungesagten Dingen auf eine Meinung zu schließen, die unterdrückt gehört. Man ist sich daher auch nicht zu schade, eine Anti-Gewaltveranstaltung mit Jugendpsychiatern, Sozialpadagogen und Kinderärzten verbieten zu wollen.

Die Science Files haben ebenfalls zu dieser Sache geschrieben:

Frankfurter SPD: von allen guten Geistern verlassen – Kleingeistkultur soll an Universitäten durchgesetzt werden

Hier geht es speziell um die Wissenschaflichkeitsfeindlichkeit des SPD Politikers Bäppler-Wolf.

(…) Das ist dann spätestens der Punkt, an dem einem als halbwegs gebildeter Mensch der Kragen platzt, wenn ein Bäppler-Wolf meint, er könne den Begriff der Homophobie, weil er sich so schön zur Diskreditierung von Personen und Veranstaltungen eignet, von denen er nur weiß, dass er ihnen ablehnend gegenübersteht, aber nicht, warum, eben einmal für die eigenen politischen Zwecke missbrauchen. (…)

Bäppler-Wolf meint, er könne Amendt und Todd auf Grundlage von aus seiner Sicht negativen Äußerungen, von denen er behauptet, dass beide sie gemacht hätten, unterstellen, sie seien homophob. Damit entpuppt er sich als einer jener Spruchbeutel, die wahllos Begriffe benutzen, von denen sie nur den affektiven, aber nicht den semantischen Gehalt kennen. Selbst wenn Amendt und Todd sagen würden: „Wir hassen Schwule“, wäre dies keine Grundlage für Homophobie. Talk is cheap, gerade Politiker sollten das wissen. Und weil Talk cheap ist, deshalb beziehen sich Konzepte wie Homophobie auf MESSBARES VERHALTEN.

Personen wie Bäppler-Wolf benutzen also Begriffe, wissenschaftliche Konzepte, deren Bedeutung sie nicht kennen, von denen sie nur wissen, dass sie negativ konnotiert sind, mit der leicht erkennbaren Absicht, Dritte zu diskreditieren, wobei sie nicht davor zurückschrecken, Professoren aus Israel, den USA und dem Vereinigten Königreich, die sie überhaupt nicht kennen, gleich mit zu diffamieren. (…)

Veranstaltungen nur noch mit systemkonformen linken Bessermenschenmeinungen

Die Zeiten der Meinungsfreiheit sind vorbei. Es reicht einer Meinung zu sein, der Kampfbegriffe unterstellt werden können. Eine kritische Einstellung genüber den Lieblingsthemen der Bessermenschen – Diversität um jeden Preis, Genderwahn etc. – reicht, um offensiv in seiner Meinungsfreiheit eingeschränkt zu werden. Da waren dann auch ganz schnell Äußerungen aus dem Zusammenhang gerissen und in einer völlig anderen gebracht.

Es geht um eine Gesinnungsprüfung. Wer mit der eigenen Meinung außerhalb des linken Meinungsspektrum liegt, soll keine Möglichkeit haben, diese überhaupt äußern zu können. Es sollen die Möglichkeiten ausgemerzt werden, in denen unliebsame Meinungen geäußert werden könnten. Auch wenn es auf einer Veranstaltung um ganz andere Themen geht: Der Mensch mit der verhassten Meinung soll überhaupt nicht zu Wort kommen.

Wer zu Mitteln greift, die Wissenschaftler und Sozialpädagogen an ihrer Arbeit hindern sollen, der muss zweifelsohne einen Hass auf eine Meinung außerhalb des eigenen Horizontes haben. Dieser Horizont ist beschränkt, demokratie- und verfassungsfeindlich.