Flüchtlingslager in Aleppo während des 2. Weltkrieges frei nach Fefe

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Flüchtlingslager in Aleppo während des 2. Weltkrieges frei nach Fefe

Aus der Serie: Wahrheit oder Lüge

Falls man Märchen über Flüchtlingslager in Aleppo für europäische Flüchtlinge während des 2. Weltkrieges hört

Blogger Fefe erzählte kürzlich etwas über Flüchtlingslager in Aleppo „nach dem 2. Weltkrieg”, die man der Identitären Bewegung um die Ohren hauen solle. Das schauen wir uns doch einmal an.

evangelisch.de: Als die Boote in die andere Richtung fuhren

(…) Aleppo wird zum ersten Zufluchtsort für europäische Migranten

El-Shatt ist nicht das einzige Lager, aus dem Arnstein berichtet. Mindestens neun Flüchtlingslager hatten britische Truppen in Syrien, Palästina und Ägypten aus dem sandigen Boden gestampft. Ein alter Transitbahnhof für Mekka-Pilger am Roten Meer wird zu Camp Moses Wells und bietet 2.000 Europäern Schutz. Im heutigen Gazastreifen ist es ein Militärstützpunkt australischer und polnischer Truppen, der als Flüchtlingslager Nuseirat bis zu 10.000 Menschen Zuflucht bietet.

Die erste Station für viele der europäische Migranten aber lautet: Aleppo. Am türkischen Festland angekommen, geht es für die Flüchtlinge per Anhalter in die Großstadt Izmir. Von dort aus bringt ein Zug die Migranten bis an den Hauptbahnhof der syrischen Metropole. Dafür, dass sie dort auch tatsächlich ankommen, sorgt schon damals ein Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Nur die Lastenverteilung ist eine andere als heute: Das Britische Militär versichert türkischen Behörden, jeden „entlaufenen“ Europäer wieder zurück nach Griechenland oder Syrien zu nehmen.

Erzählt hat dieses Märchen z. B. Blogger Fefe:

(…) Die reden von deutschen zivilisatorischen Errungenschaften und stellen Kreuze gegen Moscheen auf? Zeigt muslimische Errungenschaften und Missetaten der Kirche. Wie wäre es mit diesem Flüchtlingslager in Syrien nach dem 2. Weltkrieg? (…)

In seiner Wutrede über eine Dokumentation über die Identitäre Bewegung verlinkt er einen Artikel bei Spiegel, der hinter einer Paywall steckt. Dort geht es nicht um ein Flüchtlingslager nach dem 2. Weltkrieg, sondern um Flüchtlinge, die im Frühjar 1944 in Aleppo eintrafen.

Der oben verlinkte Artikel zeigt, dass die Flüchtlingslager im Nahen Osten durch die britische Regierung eingerichtet wurden. Anstatt Familiennachzug gab es eine Rücknahmegarantie für Flüchtlinge.

Die Flüchtlingslager wurden von der United Nations Relief and Rehabilitation Administration unterhalten

Es waren also keineswegs muslimische Lager.

Die Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen oder kurz UNRRA von engl. United Nations Relief and Rehabilitation Administration war eine Hilfsorganisation, die bereits während des Zweiten Weltkrieges am 9. November 1943 auf Initiative der USA, der Sowjetunion, Großbritanniens und Chinas gegründet wurde. Nach Kriegsende wurde sie von der UNO übernommen. Die UNRRA war in Europa bis zum 31. Dezember 1946 tätig und wurde dann durch die International Refugee Organization ersetzt. In Afrika, im Nahen Osten und China arbeitete sie bis zum 30. Juni 1947. (…)

Ziel war es, die Flüchtlinge – s. g. Displaced Persons – an bestimmten Stellen anzusiedeln:

(…) Ihre Nachfolgeorganisation IRO verfolgte das Ziel, die nicht repatriierten DPs in anderen Ländern, wie z. B. Australien, Kanada oder Palästina, anzusiedeln oder in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Dieser Ansatz wurde als Resettlement bezeichnet. (…)

Muslimische Errungenschaften? Die Wissenschaft und der Islam (Blütezeit des Islam?).

Andere Aussagen seines Artikels entbehren jeder Grundlage. Es ist müßig diese vermeintlichen Festellungen zu kommentieren.

Man kann aber gerne nach Aussagen der IB zu Gastarbeitern aus der Türkei suchen.

Man könnte meinen, Fefe sei Teil des Systems.

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    armin

    Keine Besonderen Schwerpunkte bei Faktum. Er schreibt über die Dinge, die ihn augenblicklich beschäftigen.

    Blog Comments

    7 Euro die Woche, dass ist sogar ein Tacken mehr, als ein Deutscher zur gesellschaftlichen Teilhabe im Harz 4 Satz zur Verfügung hat.

    Ich kann jedem nur mal ans Herz legen, sich Fefe mal anzuschauen, also nicht den Blog, sondern mal den Menschen Felix von Leitner.
    Danach versteht man auch, wie es passieren konnte, dass CCC und PP so schön feministisch unterlaufen werden konnten.

    (…) Dreimal täglich erhalten die Mi-granten in der Kantine des Lagers kostenlose Mahlzeiten. Im Lager-Shop gibt es Tee, Kaffee, Obst, Zigaretten und sogar Bier. Auch ein kleines Taschengeld erhalten die Europäer: 15 ägyptische Piaster bekommt ein allein reisender Flüchtling pro Woche von der Lagerverwaltung. Nach heutiger Kaufkraft entspricht das etwa sieben Euro. Arbeiten muss niemand: „Es gibt keine Politik, körperlich fitte Flüchtlinge zur Arbeit zu zwingen“, berichtet ein Beamter im Mai 1944 an seine Vorgesetzten. (…)

    Ich bezweifle wirklich stark, dass *irgendwer* ein Problem damit hat, dass wir hier 33.000 Flüchtlinge selbst ohne Rücknahmegerantie aufnehmen und ihnen 7€ / Woche geben. Wirklich nicht. (Zahlenquelle: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/geschichte/864658_Aleppo-als-Zufluchtsort.html)

    […] via Flüchtlingslager in Aleppo während des 2. Weltkrieges frei nach Fefe — Faktum Magazin […]

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