Salafisten - Faktum Magazin

Salafismus überall!

Hier im Westen benutzt man viele Begriffe, die dem Arabischen entlehnt sind, ohne sie zu verstehen. Aber wer eine arabische Seele verstehen will, muss sich in deren kulturellen Grundbegriffen ein wenig auskennen; denn sonst redet man an einander vorbei.

So ist es mit dem Begriff „Salafismus“ der Fall. Der Salafismus ist eine ultrakonservative Glaubensrichtung des Islam. Man bezieht sich darin auf die ersten drei muslimischen Generationen und deren religiöses Leben.

Selbst Sunniten und Schiiten gelten Salafisten als Ungläubige, diese üblichen Islam-Richtungen sind ihnen nicht fundamentalistisch genug. Wichtig für einen Europäer ist jedoch zu verstehen, dass der Salafismus stark Gemeinschaft prägend ist. Wie in anderen islamischen Glaubensgemeinschaften auch, ist die Scharia mit „islamischen Recht“ gleichzusetzen.

Dass die Scharia mit dem deutschen Rechtssystem nicht vereinbar ist, dürfte klar sein – aber als religiöser Inhalt ist die Scharia tiefe Herzensüberzeugung und unauflöslich prägend. Wenn nach salafistischen Bevölkerungsanteilen jedoch gesucht, sucht man in der Regel vergebens; denn wer wann innerlich zum Salafismus übertritt, ist von außen nicht ersichtlich.

Niemand weiß wie viele Salafisten sich bei uns aufhalten – alle Angaben dazu sind aus der Luft gegriffen. Unter jungen Männern ist es modern geworden „Salafist“ zu sein; denn das Ansehen im Umfeld steigt durch die Selbstbezeichnung als Salafist enorm.

Asymmetrische Kriegsführung

Man kennt sie aus Tschetschenien, wo sie Russland über Jahre getrotzt haben. Man kennt sie jetzt aus dem Irak, Afghanistan und Syrien. Staatengebilde haben für einen Salafisten keine Bedeutung, denn die kommen im „reinen Islam“ nicht vor . Das ist das was der IS lebt. Anfänge des IS gehen auf den irakischen Widerstand 2004 zurück und sind Folge der Besetzung des Irak durch die USA. Damals wurden 43 Staaten in die amerikanische Phalanx gezwungen, damit die USA nicht allein als Aggressor da standen, denn der UN-Sicherheitsrat hatte den Angriff auf den Irak abgelehnt .

Da aber die USA seither ein Land nach dem anderen mit Krieg überzogen hat, ist der IS als salafistische Truppe international und wegen der hoffnungslosen militärischen Überlegenheit der Amerikaner, kann der Krieg von Seiten des IS nur asymmetrisch geführt werden; Es gibt keine Fronten, man trifft den Feind, wo man ihn findet.

Dass zwischen Zivilbevölkerung und Militär in der asymmetrischen Kriegführung kein Unterschied gemacht wird, ist der Grund dafür, dass amerikanische Bomben mehr Zivilisten als feindliche Soldaten treffen . Jeder tote Zivilist zieht mindestens einen „Gotteskrieger“ nach sich, der sich aus der Verwandtschaft des Toten rekrutiert; denn es geht hierbei um Ehre, wie sie bei uns  nicht bekannt ist. Genau wie die USA salafistische Truppenführer auch außerhalb der Kriegsgebiete töten, hat ein Salafist seine Kriegseinsätze auch hier bei uns im Westen .

Wer nicht versteht, dass sich ein Gotteskrieger selbst nie als Terrorist begreifen kann, wird nie in der Lage sein, dieser Thematik Herr zu werden.

Unsere Sicherheit am Hindukusch verteidigt

Plötzlich hatte der Alte vor ihnen gestanden.
Sie stellten ihn mit vorgehaltener Waffe.
Keiner verstand des anderen Sprache.
Die Lage hatte robusten Einsatz gefordert.
Nervös glitt ihm die Gebetskette durch die Finger.
Der trockene Knall und das fassungslose Gesicht des Alten
Wer hatte da die Nerven verloren?
Als er starb liefen ihm Tränen über die Wangen.

Verkehrte Welt am persischen Golf

Die Lastwagen des Ölmagnaten
standen leer am Strand.
Sein Geschäft mit Israel ging wieder Hand in Hand.
Sein Schiff mit den Granaten
fuhr nun in den Irak –
die Glaubensbrüder warten.
Heilig Abend hier am Strand.
Stille gebietend hob Sallah da die Hand.
So stand er da –
ein Gentleman fürwahr.
„Frohe Weihnachten“, lachte er hinter der Sonnenbrille.
Der Ruf des Muezin verklang –
am Strand war wieder Stille.