Krieg - Faktum Magazin

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Linke Gewalt? Nie! …oder etwa doch?

Deutschlands Linke übt sich am Verleugnen des eigenen Gewaltpotentials. Die Linke bzw. auch die Grünen waren immer mit Gewalt verknüpft.

 

Dennoch kämpft die SPD, die Linke und die Grünen darum, dass nur die Rechte mit Gewalt verknüpft wird. Während streng darauf geachtet wird, dass bei Linken immer das Wort „Extrem“ im Spiel ist, vergisst man es bei Rechtsextremen schon einmal sehr schnell und sehr gerne.

Linksextreme Ausschreitungen – Alles, was links ist

Nach den Hamburger Krawallen haben führende Politiker der SPD versucht, eine sprachliche Brandmauer zwischen die Gewalt während des G-20-Gipfels und den Begriff „links“ zu ziehen. (…)

Hat man doch jahrelang um das Image gekämpft, immer als der Bessermensch zu gelten, muss man nun alle Kanäle nutzen, um den Ruf zu retten.

(…) Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz sagte in der ZDF-Sendung „Berlin Direkt“: „Links und Gewaltanwendung schließt sich gegenseitig aus.“ Die Randalierer seien „bescheuert, aber nicht links“. Sein Stellvertreter Ralf Stegner twitterte: „Linke Politik achtet Menschenwürde und lehnt Gewalt ab. Deshalb sind kriminelle Gewalttäter, wie immer sie sich nennen, nicht links.“ (…)

Martin Schulz bemüht auch das Fernsehen, Ralf Stegner dagegen Twitter.

https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/pcb.10155567035275680/10155567030075680/?type=3

Sarah Wagenknecht (Die Linke) äußert sich ähnlich:

(…) Das hat mit links und dem Eintreten für eine gerechte Weltordnung gar nichts zu tun. Da waren kriminelle Gewalttäter am Werk, nichts anderes. (…)

Die Welt weiß von Simone Peter (Die Grünen) und Sarah Wagenknecht zu berichten:

(…) Simone Peter forderte, man müsse feststellen, ob es sich bei den Aggressoren tatsächlich um Linksextremisten „oder andere Täter“ gehandelt habe. Sogar Sahra Wagenknecht, Galionsfigur aller Alt- und Neukommunisten, sagt, die Szenen aus dem Schanzenviertel hätten „mit links und dem Eintreten für eine gerechte Weltordnung gar nichts zu tun“. (…)

Weder islamische Anschläge haben etwas mit dem Islam zu tun, noch haben linke Gewalttaten etwas mit Links zu tun. Das dürfte doch mittlerweile jedem klar sein. Links bedeutet doch das „eintreten für eine gerechte Weltordnung.  Da wird doch keine Gewalt…! …und so!

Ein wenig verwundert allerdings, dass sich die Presse offenbar ein wenig an ihre Aufgabe erinnert hat. Sie widerspricht diesen Aussagen.

Linke historische Gewalt

Die bereits verlinkte Faz weiß:

(…) In der Geschichte der Linken gibt es seit ihren Anfängen in der Französischen Revolution einen Strang, in dem Gewalt und mitunter auch Terror gerechtfertigt, ja sogar glorifiziert worden sind. (…)

Für viele der äußerst unterschiedlichen, über andere Fragen zerstrittenen Vordenker der Linken von Louis-Auguste Blanqui über Michail Bakunin bis hin zu Lenin stand außer Frage, dass für die Erreichung radikaler Ziele auch radikale Mittel nötig waren.

In der Sowjetunion, in China und Kambodscha (um nur die blutigsten Beispiele zu nennen) mündeten diese Ideen in Terrorregimes, die viele Millionen Menschen das Leben kosteten. In den europäischen Demokratien sprechen sich seit den späten sechziger Jahren unterschiedliche Gruppierungen von den Terroristen der RAF bis zu den heutigen Autonomen unter Berufung auf linke Ideen und Traditionen das Recht zu, im Kampf für eine gerechtere Welt (oder was sie dafür halten) Gewalt anzuwenden. (…)

Schon die erste im Kern linke Regierung der Neuzeit, der „Wohlfahrtsausschuss“ während der Französischen Revolution 1793/94, gipfelte in einem Blutrausch. In wenigen Monaten wurden mehrere Zehntausend Menschen hingerichtet, davon mindestens 16.594 durch die neue Tötungsmaschine Guillotine. Deren auf dem Pariser Place de la Concorde aufgestelltes Exemplar arbeitete geradezu im Akkord. In der Vendée wurde ein regelrechter Völkermord veranstaltet. (…)

Die Welt berichtet von weiterer linker Gewalt, die mehreren Millionen Menschen international das Leben gekostet hat. Russland und Frankreich werden genannt. Der Artikel gibt einen interessanten Überblick. Auch Deutschland blieb von linker Gewalt nicht verschont.

(…) Ganz offen staats- und gesellschaftsfeindliche Gewalt übten deutsche Linksextremisten dann in den Terrorgruppen der 1970er- und 1980er-Jahre aus – speziell in der Roten Armee Fraktion, der Bewegung 2. Juni und der Revolutionären Zellen. Sie konnten nur zu einer Gefahr für die demokratische Bundesrepublik wachsen, weil betont linke Milieus sie bis 1977 massiv unterstützten.

Seither tritt linke Gewalt in Deutschland weniger organisiert, deshalb aber nicht weniger aggressiv in sogenannten militanten oder autonomen Gruppen auf. Höhepunkte waren die Attacken der Frankfurter „Putzgruppe“ um Joschka Fischer gegen Polizisten, teilweise mit Molotowcocktails, oder die gewalttätigen Demonstration etwa an den Atombaustellen Brokdorf und Wackersdorf oder gegen den Bau der Startbahn West auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen. (…)

Die Frage ist nur, wann Gewalt bei seinem Namen genannt werden kann. Dies funktioniert allerdings nur bei Gewalt von rechts. Den Opfern ist es letzten Endes egal, ob sie nun linke, rechte oder islamische Gewalt erwischt hat.