Lupe - Zeitung - Faktum

Das Pressegespräch 2017 mit der
IG Jungen, Männer und Väter
in Berlin

Die IG-JMV hat für Montag, 29.05.2017 zum Pressegespräch in Berlin geladen. Statt findet das Gespräch im Haus der Bundespressekonferenz, Berlin.

Es geht um eine Betrachtung der „Regierungserfolge“ von Frauenministerin Manuela Schwesig. Unabhängige Väterverbände ziehen ihr Fazit bei dem die feministische Ministerin keine gute Endabbrechnung bekommt.

Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG-JMV)
Die IG Jungen, Männer und Väter (IG-JMV) ist eine Interessengemeinschaft unterschiedlicher Vätervereinigungen. Im Pressegespräch wurde sie vertreten durch:

Zunächst geht Gerd Riedmeier auf die positiven Dinge, die Manuela Schwesig angeschoben hat, ein:

Elterngeld und Elternzeit und die „vollzeitnahe Teilzeitarbeit“ für Eltern waren Themen für sie. Darauf beschränkt sich allerdings ihre positive Bilanz. Die Familienpolitik der vier Jahre der großen Koalition waren geprägt von Widersprüchlichkeit, Einseitigkeit und hier vor allem von einer Mütterlastigkeit, so Riedmeier.

Der getrennterziehende Vater – ein Wesen ohne Bedürfnisse?

Als Skandal empfindet die IG Jungen, Männer und Väter, dass die Interessen der getrennterziehenden Väter überhaupt nicht berücksichtigt werden. Es wurden finanzielle Aspekte genannt, die dazu führen, dass diese Väter oftmals viele Überstunden leisten müssen, um ihren Unterhaltverpflichtungen nachzukommen. Hierbei bleiben Kontakte mit dem Kind auf der Strecke.

Es steht die Frage im Raum, ob man nicht vom Väterbashing zu einer Gleichbehandlung von Müttern und Vätern kommen kann. Die mangelnde Gleichbehandlung zeigt sich in den Veränderungen im deutschen Familienrecht der letzten Jahre. Diese wurden allesamt ausschließlich unter Einflussnahme von Frauenorganisationen vorgenommen. Die Seite der Väter wurde nie berücksichtigt. Die notwendigsten Änderungen an den beschlossenen Gesetzen erfolgte nicht durch demokratische Willensbildung, sondern ausnahmslos durch Richterliche Entscheidungen (Bundesverfassungsgericht etc.).

Die wechselnde Berücksichtigung des Vaters

Beachtung findet der Vater lediglich in einer intakten Familie. Hier darf der Vater partnerschaftlich das Kind betreuen, Elternzeit nehmen und Elterngeld beantragen. Sobald die Ehe und damit die klassische Familie scheitert, setzt sich augenblicklich das Bild der 50er Jahre durch: Eine betreut, einer bezahlt.

Bundesministerin Manuela Schwesig fühlt sich für diese Bezahlväter nicht zuständig – sie hat ja nur die Frauen im Titel – und verweist die Nachtrennungsfamilien an das Bundesjustizministerium. Diese Praxis wird von der Interessengemeinschaft strikt kritisiert. Für sie grenzt diese Praxis an ein Staatsversagen.

In intakten Familien hat der Vater Rechte, wenn sich diese positiv für die Mutter auswirken. Als Nachtrennungsvater gibt es das „Recht“ zu bezahlen.

Die Petra-Studie

Deutliche Worte findet das Quartett für die s. g. Petra Studie zum Thema „Kindeswohl und Umgangsrecht„. In dieser Studie hat die Mutter das Recht, ein Veto einzulegen, wenn es darum geht, ob der Vater befragt werden soll. Sie kann eine Befragung des Vaters über ein Veto verneinen.

Die Studie genügt in ihrem Aufbau, den Fragestellungen und den befragten Personen in keinster Weise wissenschaftlicher Ansprüche und ist dementsprechend nicht aussagekräftig und abzulehnen. Die IG-JMV bezeichnet diese Studie gar als verfassungswidrig.

Pressegespräch - IG-JMV

Kinderbetreuungsmodelle bei Nachtrennungseltern

Die Betreuungsmodelle werden kurz vorgestellt.

Residenzmodell:

Die gemeinsamen Kinder verbleiben bei einem Elternteil und hat dort seinen Lebensmittelpunkt: Es wohnt hier. Das andere Elternteil bekommt ein Umgangsrecht (in der Regel alle 14 Tage von Freitag bis Sonntag).

Das Wechselmodell

Beim Wechselmodell lebt das Kind abwechselnd ungefähr gleich lang bei jeweils einem der Elternteile. (Eine Woche bei der Mutter, eine Woche beim Vater) Dieses Modell wird mittlerweile von vielen angestrebt.

Aus den Reihen der Presse kam der Hinweise auf

das Nestmodell

Bei diesem Modell bleibt das Kind in seiner eigenen angestammten Wohnung. Lediglich die Eltern wechseln sich mit dem Wohnen bei dem Kind ab.

Was fordert die IG-JMV?

Sie fordert einen völligen Neustart der Familien- und Geschlechterpolitik in Deutschland. Bei diesem Neustart sollen die Gleichberechtigung und die Gleichbehandlung von Frauen und Männern durchgesetzt werden. Hierbei müssen unbedingt endlich Männer- und Väterorganisationen zu Wort kommen. Die Belange der Väter müssen Berücksichtigung finden.

Was steht an?

Die zur Bundestagswahl antretenden Parteien legen Ende Juni ihre Wahlprogramme vor. Die
IG-JMV wird die Programme prüfen und deutliche Empfehlungen zur Bundestagswahl 2017

Download: Die Themen der IG-JMV (29.05.2017)

Fazit

Es war ein sehr informatives Pressegespräch. Die Sorgen und Nöte der betroffenen Väter und deren Kinder wurden klar und sehr frei von Emotionen angesprochen und offengelegt. Es bleibt zu hoffen, dass das Familienministerium den Stimmen der Väter langsam Gehör schenkt.

 

(Ich wollte zwar nicht mehr schreiben, außer mir bewegt sich bei uns ja niemand irgendwo hin.)


Ein weiterer Artikel zur Pressekonferenz:

Diskriminierung statt Kindeswohl?