zwischendurch - Mayhem - Faktum Magazin
Die nun sichtbar werdende Trump-Mission:
Die Personifizierung des westlich-kapitalistischen Niedergangs
Hartmut Krauss

Ohne dass ein belastbarer Beweis für die Urheberschaft des Giftgaseinsatzes in Syrien vorliegen würde, hat sich die Trump-Administration zu einem militärischen „Vergeltungsschlag“ gegen einen syrischen Luftwaffenstützpunkt hinreißen lassen. Damit folgen die USA ihrer historischen Linie als großmachtchauvinistischer Bedroher des Weltfriedens.

Einerseits ist und bleibt Trump ein unberechenbarer und ungehobelter plutokratischer Strolch, andererseits reiht er sich nun unumwunden und nahtlos in die notorisch destruktive Agenda der us-imperialistischen Präsidentschaftspolitik ein.

Von den us-amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki, der Provokation der Kuba-Krise, dem Sturz der Allende-Regierung und der Installierung eines militärfaschistischen Hinterhofs in Lateinamerika, dem Anheizen des Wettrüstens, der Heranzüchtung der Taliban-Bewegung, der „Bündnispolitik“ mit den wahabitischen Saudis bis hin zur taktischen Instrumentalisierung und Bewaffnung islamistischer Terrorgruppen zeigte und zeigt sich immer nur eins:

Die USA stehen nicht für Frieden, säkulare Demokratie und Menschenrechte, sondern für Rüstungsexporte, großmachtchauvinistische Militärschläge, tatsächlichen Rassismus, Sozialdarwinismus, ungezügelte Profitlogik und christlichen Fundamentalismus (fatale Synthese aus Markt- und Gottesreligion).

Vieles an der UdSSR und Russland war und ist zu kritisieren, manches davon eindeutig den Einwirkungen (Destabilisierungsversuchen) seitens der USA geschuldet. Aber unter dem Strich stellten und stellen die USA das größere Übel dar. Weder die USA noch die herrschende internationale Fraktion der global players hat ein Interesse an der (möglichen und notwendigen) Zerschlagung des Islamismus. Ihnen geht es vielmehr um herrschaftstaktische Instrumentalisierung der islamistischen Bewegung.

Trumps dilettantische Einreiseverbotsdekrete und seine antiislamische Rhetorik sind reine Ablenkungsinszenierungen und emotionales Futter für die Wähler der religiösen Rechten. Zudem spricht Einiges dafür, dass amerikanische Machtgruppen darauf spekulieren, Europa durch die Lenkung irregulärer Masseneinwanderung und sich dort (also hier bei uns) ausbreitenden islamischen Terrorismus politisch zu spalten und zu destabilisieren sowie ökonomisch zu schwächen.

Gerade erreichen uns die Nachrichten von dem Terroranschlag in Stockholm, der sehr stark an das Drehbuch von Nizza und Berlin erinnert.  Um die Gefahren des islamischen Terrorismus effektiv auszumerzen, wären durchgreifende globale, regionale und nationale Umbauarbeiten in Angriff zu nehmen. Die Trump-USA sind entgegen verbreiteter Desperado-Illusionen nicht Teil der Lösung sondern ein wesentlicher Kern des Problems.