Islamkritik - Faktum Magazin

EMMA: Das „große“ Islamspezial

Irgendwas ist im Hause EMMA los. Entweder hat es dort Vernunft geregnet oder man möchte sich jetzt tatsächlich den wichtigen Themen widmen. Ich habe mir drei Artikel zum Thema Islam der EMMA angesehen.

Das Referendum in der Türkei ist auch in Schwarzers Gazette ein wichtiges Thema. Das feministische Propagandablatt verwirrt allerdings mit katastrophalem Gegendere:

DeutschtürkInnen wählen Erdogan

Man muss annehmen, dass männliche und weibliche Deutschtürken gemeint sind. Man hätte also schlicht in korrektem Deutsch „Deutschtürken“ schreiben können. Hier wären aber Frauen natürlich nur „mitgemeint“ gewesen. Die Männer zwar ebenfalls „nur“, aber das erschließt sich der Feministin nicht.

Im Artikel selbst hält man sich überraschenderweise mit dem Gegendere zurück. Immerhin lernt man allerdings, was

„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“

auf Türkisch heißt; nämlich

(…) „tek millet (ein Volk), tek devlet (ein Reich), tek lider (ein Führer)“ (…)

Dieses Wissen ist enorm wichtig, wenn es um zukünftige EU-Verhandlungen geht. Ach ne: Die finden wohl so schnell  nicht mehr statt…!

Interessant ist die Feststellung, dass der Doppelpass vielleicht ein wenig problematischer als gemeinhin verkündet ist:

(…) „Diese blinde deutsche Politik verhinderte, dass die jungen Migranten der 3. und 4. Generation eine deutsche Identität annehmen, im Gegenteil: Man hat sie mit der doppelten Staatsbürgerschaft auf die andere Seite gelotst. Jetzt gefallen diese Doppelstaatler sich im Doppelspiel: einerseits nutzen sie Sozialstaat und Demokratie, andererseits gefallen sie sich als Sympathisanten eines islamischen Reis (Führer), identifizieren sich mit ihm.“ (…)

Mit Mathematik hat es der Artikel zwar nicht so, man hat allerdings auch schlechtere Artikel zum Thema gelesen.

(…) „Zwei von drei der in Deutschland lebenden wahlberechtigten (Deutsch)Türken haben für Erdogans Ermächtigung gestimmt. Am Abend der Abstimmung fuhren Autokorsos mit Erdogan-Fans um den Berliner Breitscheid-Platz – den Ort des grausamen Lastwagen-Attentas – und spielten die (Mehter)Kriegsmusik der Osmanen.“ (…)

Sollte es tatsächlich so sein, dass die Deutschtürken sich tatsächlich so in unserem Land aufgeführt haben, ist einiges sehr schnell zu überdenken.

Die Autorin Necla Kelek

Die Autorin des Artikels zum Türkei-Referendum ist offenbar eine neue Stammredakteurin. Näheres weiß nur der konzentrierte EMMA-Beobachter. Necla Kelek schreibt zumindest auch einen Artikel über MuslimInnen, die unbekannten Wesen.

Die Wikipadia weiß über Kelek:

(…) Sie gilt als profilierte Islamkritikerin, versteht sich als Frauenrechtlerin und hat verschiedene deutsche Behörden über islamische Sitten und Bräuche beraten. (…)

Was sagt sie über „MuslimInnen“?

MuslimInnen müssen sich stellen!

„Die Deutsch-Türkin Necla Kelek findet es scheinheilig, wenn MuslimInnen sagen: Der Terror hat nichts mit unserem Glauben zu tun. Das muss sich ändern! Auch Prophet Mohammed muss kritisch gesehen werden. Er war kein Friedensfürst, sondern ein Kriegsherr. Und das Kopftuch ist kein Zeichen der Befreiung.“ (…)

Die EMMA sticht hier aus dem typischen islamophilen Geschwafel anderer Feministen heraus. Anne Wizorek und Konsorten schieben kriminelle Auffäligkeiten bestimmter Angehöriger des Islams auf den Mann im allgemeinen. Die EMMA-Redakteurin äußert sich hingegen islamkritisch.

(…) „Alle Muslime müssen sich die Frage stellen: Warum bringt unsere Religion in so großer Zahl Gewalttäter hervor? Religiöse Verirrung ist keine ausreichende Erklärung. Wenn die islamische Gemeinschaft wahrhaft gegen Gewalt eintreten will, hat sie große Aufgaben zu lösen.

Da wäre zum Einen die Aufgabe, sich mit der heiligen Schrift der Muslime, dem Koran, auseinanderzusetzen. Über 25 Mal wird im Koran direkt zu Tötungen von Ungläubigen aufgerufen. Über 200 Stellen diskriminieren Andersdenkende, legitimieren Gewalt oder Straftaten im Namen der Religion.“ (…)

Die Kritik am Islam ist deutlich auf den Punkt gebracht. Wer ein wenig neugierig ist, kann auf Islam.de den Begriff „ungläubig“ eingeben. Dort darf der Ungläubige dann im Höllenfeuer schmoren und Ahnliches.

Der islamische Antisemitismus kommt ebenfalls zu „ehren“

(…) „„Allah will Blut“ hat der Islamwissenschaftler Hamed Abdel Samad dieses Paradigma des Islam genannt. Will der Islam friedlich werden, müssen die Stellen, die das Töten und die Geschlechterapartheit legitimieren, gebannt und getilgt werden. Und die Muslime müssen sich mit der Figur ihres Propheten Mohammed kritisch auseinandersetzen. Er war kein Friedensfürst. Er war ein Kriegsherr, der seinen Glauben mit dem Schwert verbreitete. Wer sich auf Mohammeds Taten beruft, muss sich gleichzeitig vom Judenmord distanzieren.“ (…)

Der festgestellte Antisemitismus wird durch postmoderne Linke und Grüne nahezu durchgängig verleugnet. Ihnen fällt nicht auf, dass sie sich damit selbst zu Antisemiten und Menschenverachtern machen. Dies kann man der EMMA an dieser Stelle nicht vorwerfen.

An einer Stelle trampelt die Autorin aber daneben: Beim Women’s March. Der Women’s March wurde von islamischen Kräften unterstützt. Fräulein Sarsour – eine Organisatorin – ist gar antisemitische Palästinenserin.

Kelek schreibt allerdings irrig:

(…) „Beim Women´s March, der in den USA als Bewegung gegen die Frauen- und Islamfeindlichkeit Trump initiiert wurde, trugen Frauen den Schleier der Unterdrückung als Zeichen ihrer Freiheit. Für die Millionen unter den Schleier gezwungenen Frauen ist das Verrat.“ (…)

Beim Women’s March ging es dem Islam um andere Dinge als die Vermittlung von Zeichen der Freiheit. Es ging um die Verbreitung des Islams, den Hass auf Ungläubige und Semiten.

 

Prüderie? Feminismuskritik?

Der Artikel

Alicia Keys & die sexy Burka-Ballerina

wirft Fragen auf.  Eigentlich sind diese Fragen aber altbekannt: Denn wir man es macht, macht Mann es falsch. Ist die Kritik an einem Bild prüde? Oder ist es gar Kritik am westlichen Feminismus?

„Im Prinzip haben wir es mit einer Erfolgsgeschichte zu tun: Vor drei Tagen hat die weltberühmte Soulsängerin Alicia Keys auf Twitter das Foto eines Konzeptkünstlers aus dem Oman geteilt. Wir sehen: Eine kurvige Frau, verhüllt in einem eng anliegenden schwarzen Niqab. Von ihrem Gesicht sind nur die Augen zu sehen. Und ihr nacktes Bein ragt aufreizend aus einem Schlitz hoch bis zur Hüfte hervor, der Fuß steckt in einem Ballettschuh. Das Bild zeigt die ganze Skala der Frauenunterdrückung: Hier die verschleierte, da die pornographisierte Frau.“ (…)

Was bleibt übrig? Normale Fotos, normale Frauen – man kann sich also getrost das Familienalbum ansehen. Auch hier wird man eher Fotos finden, die der feministischen EMMA genehm sind. Es sei denn, der „Papa ist zu oft geknipst worden„.

Früher hat man Kunst als etwas gesehen, dass provozieren soll. Die Provokation ist an dieser Stelle eher platt. Die Nonne als Nutte und nun die Muslima als „sexy Ballettänzerin“. Gähn. Provokation war tatsächlich schon kreativer. Für die EMMA reicht es allerdings, um zur Schnappatmung zu gelangen.

(…) „Doch Alicia Keys, die bekennende Feministin, die sich kürzlich auch beim Women’s March in Washington zu Wort meldete, bekam heftigen Gegenwind. Schon kurz nach Veröffentlichung ihres Tweets meldeten sich die Frauen zu Wort, die wissen, was es bedeutet, den Niqab tragen zu müssen. Eine Frau in Saudi-Arabien, die ihr nacktes Bein in der Öffentlichkeit präsentiert, riskiert damit ihr Leben.“ (…)

Und eben hier könnte man die gewünschte Irritation sehen: Die je nach Bekleidung bedrohte Muslima. An dieser Stelle wird die EMMA nun als ehemaliges feministisches Vorzeigemodell mutig. Die EMMA zitiert Kritik am westlichen Feminismus.

Kritik am westlichen Feminismus

(…) „Du solltest dich schämen. Du hast keine Ahnung, was für ein Leiden diese schwarze Scheiße für die Frauen im Nahen Osten bedeutet. Du darfst ein Symbol der Unterdrückung nicht verteidigen.“ Eine andere erklärt: „Das ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie westliche Feministinnen uns betrogen haben! Ich bin sehr enttäuscht.“ (…)

Was bleibt aber vom Artikel? Vielleicht das Unverständnis, dass sich Feministen eher über misslungene Kunst aufregen, als ernsthaft etwas gegen Islam zu unternehmen. Alicia Keys lebt aber zu sehr von platter Kunst. Daher wird sie nicht auf sie verzichten können.

Die EMMA kann Islamkritik allerdings besser. Was allerdings zu bemerken ist: Die Islamophilie des westlichen Feminismus wird in anderen Flanken des Feminismus kritisiert. Der Feminismus ist gespalten.

Die EMMA und die Islamkritik

Das „Lebenswerk der Alice A.“ ist an vielen Stellen menschenverachtend – Misandrie (Männerfeindlichkeit) – und auch irrational. Beim Thema der Islamkritik äußert sich das Magazin allerdings angenehm und akzeptabel.

In den hiesigen Redaktionsstuben hat niemand erwartet, jemals einen akzeptablen Artikel der EMMA lesen zu können. Im Falle der Islamkritik gelingt es dem Magazin aber, einige annehmbare Artikel zu veröffentlichen.

Die Sprache der Beiträge wirft allerdings vieles wieder über den Haufen. TürkInnen und MuslimInnen gibt es nicht. Offenbar ist es aber bei mancher Feministin angekommen, dass es derzeitig größere Probleme als die gemachten Sorgen über die Verhältnisse der Geschlechter zueinander gibt.