Lupe - Krebs - Faktum

Sozialverband VdK finster feministisch

von Lotosritter

Mit 1,7 Millionen Mitgliedern ist der Sozialverband VdK ein beachtlicher Verein. Entstanden ist er nach dem Zweiten Weltkrieg aus regionalen Verbänden der Kriegsbeschädigten und Kriegerwitwen. Es waren also schon bei seiner Gründung mehrheitlich Frauen, die in den Verband eintraten, und die Frauen blieben in der Mehrheit, da die Männer früher starben und ihre Renten ihren Frauen vererbten. Ein Problem entstand daraus lange Zeit nicht, man hatte gemeinsame Interessen, und die trug man in die Öffentlichkeit und konfrontierte den Gesetzgeber damit.

Das änderte sich, als 2008 Ulrike Mascher (SPD) zur Präsidentin des Verbandes gewählt wurde. Sie begann getreu dem Motto ihrer Partei, das die SPD seit ihrem Parteitag in Münster1988, also seit nunmehr bald 30 Jahren programmatisch fortschreibt, dass: „Wer die menschliche Gesellschaft will, die männliche überwinden muss.“ Also machte sie den VdK als erstes menschlich, indem sie in den Verbandssektionen zu den Jugendbeauftragten auch Frauenbeauftragte jedoch keine Männerbeauftragte wählen ließ.

Seitdem äußert sie sich auch über die Verbandszeitung über die Ungerechtigkeit in der Welt, die vor allem – wie kann es auch anders sein? – Frauen trifft. Ich hatte vor Jahren mit ihr einen Briefwechsel, weil sie damals einmal mehr den alten Hut vom Gender Paygap mit 22 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} zum Besten gab. Selbstverständlich wies sie meinen Einwand ab, dass selbst das Bundesamt für Statistik, das diese Ziffer kolportierte, diese in ihrer Veröffentlichung bereits selbst auf 8 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} heruntergerechnet hatte. Nein, die ideologischen 22 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} gelten und nichts anderes, basta!

Der VdK zum Weltfrauentag

Aktuell, zum Weltfrauentag, lässt VdK-Präsidentin Mascher mal wieder die Gerechtigkeitslücke auferstehen. Zudem erzählt sie in einem Interviewartikel ihrer Verbandszeitung, wie der Art. 3, Abs. 2, GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ durch den Widerstand der Elisabeth Selbert und waschkörbeweiser Solidaritätsbekenntnisse von Frauen in Briefform ins Grundgesetz aufgenommen wurde.

Dabei lässt sie den wichtigsten Teil dieser Geschichte unter den Tisch fallen. Denn eigentlich sollte der Artikel 109 der Weimarer Verfassung „Männer und Frauen haben grundsätzlich die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten“ ohne das Wörtchen grundsätzlich in das Grundgesetz geschrieben werden. Gut, das Wörtchen „grundsätzlich“ hätte den Artikel in der Tat relativiert. Doch so, wie er schließlich in die Verfassung kam, war er ganz im feministischen Sinne gestutzt und umformuliert worden. Denn somit drückte sich die Weiblichkeit vor den staatsbürgerlichen Pflichten. Also blieb es fortan so, dass die Wehr- und Feuerwehrpflicht allein den Männern aufgebürdet wurde.

Erst 1995 urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass auch Frauen feuerwehrpflichtig und zur Zwangsabgabe für die freiwillige Feuerwehr heranzuziehen sind (Urteil siehe hier).

Die Privilegierung der Frauen

Es gibt nun einmal präfaktisch eine weibliche Privilegierung nach dem Motto: Den Frauen die Rechte, den Männern die Pflichten! Die meisten dieser Rechte und Pflichten sind allerdings nicht festgeschrieben, sondern gesellschaftlich unhinterfragte Gewohnheiten.

Wie etwa

  • die Beschränkung von Väterrechten;
  • die Übertragung gefährlicher und schmutziger Arbeit an Männer;
  • das Recht von Frauen auf Frauenparkplätze und Frauentaxis;
  • das Recht von Frauen auf frühe Krebsvorsorge;
  • das Vorzugsrecht von Frauen auf Arbeitsplätze;
  • der Schutz der Frauen vor Genitalverstümmelung;
  • Strafrabatte für Frauen vor Gericht;
  • und vieles mehr.

Das Interview zum Weltfrauentag

Jedenfalls schwingen sich die privilegierten Frauen des Sozialverbandes VdK auf, um in einem Interview (hier verlinkt) zum Weltfrauentag das Lied ihrer besonderen Benachteiligung anzustimmen. Neben Ulrike Mascher klagen ihre Vizepräsidentin Carin Hinsinger sowie die blinde Wintersportlerin und Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Verena Bentele vom bayerischen Landesvorstand des VdK.

Ulrike Mascher hebt als erstes auf die Gründungsfrauen des VdK ab, als wäre der Verband allein von Kriegerwitwen gegründet worden. Gut, dass sie wenigstens auf den falschen Mythos von den „Trümmerfrauen“ verzichtet. – Nein, Frau Mascher, auch ein paar angeschossene und schwer traumatisiertet Männer haben den Zweiten Weltkrieg überlebt und beherzt angepackt, um diesen Verband zu gründen. Schon im Juni 1945 schuf der spätere VdK Präsident Karl Weishäupl in Rosenheim eine Beratungsstelle für Kriegsversehrte, wie eine VdK-Broschüre belegt.

Was will die Frau? Was darf der Mann?

Auf die Frage: Was ist für Frauen heute selbstverständlich?, antwortete Mascher nicht: „Jammern und falschbeschuldigen!“, sondern es sei „heute noch eine Herausforderung, Familie und Beruf zu meistern, aber Frauen müssen sich nicht mehr dafür rechtfertigen, wenn sie beides wollen“.

Klar, dafür müssen sich heutzutage Männer ebenso rechtfertigen, wenn sie beides wollen, als auch Mütter, die das nicht wollen, sondern sich ganz um Kinder und Haus kümmern möchten. Beide Modelle scheinen für Maschers SPD-Horizont obsolet zu sein. Allein die Ökonomisierung der Lebenswelt ist für sie das selbstverständliche Modell. Wo dabei letztlich die Behinderten aus ihrem Verband bleiben, außer als Umsatzfaktoren in Behinderteneinrichtungen und barrierefreien Ausbaumaßnahmen, verrät sie nicht. Es geht ja um die Frauen im allgemeinen und nicht um die Verbandsmitglieder, die Schwerbehinderten und Sozialrentner, denen Mascher präsidiert.

Schließlich noch die Frage an Mascher: „Welche Note würden Sie dem Status quo geben?“

„Note 2 bis 3, mit der Gefahr des Abrutschens, denn Gleichberechtigung erhält sich nicht von selbst“, antwortete die VdK-Präsidentin. Dass die Gleichberechtigung für Männer hingegen deutlich schief hängt, meinte Mascher mit ihrer Benotung sicherlich nicht.

Nach Mascher werden ihrer Stellvertreterin Carin Hinsinger drei Fragen gestellt. Auf die erste Frage, was sich in 40 Jahren „Emma“ und Alice Schwarzer die Frauen wie erkämpften, antwortete sie nicht: Mehrere Milliarden Steuermittel für die Frauen und die Krümel für die Mannsbilder, sondern schwätzt etwas von Gleichbehandlung, als ob das irgendwas mit Gleichberechtigung zu tun hätte. Sie erwähnt auch nicht, das wenigstens 20 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Kinderschänder weiblich sind und die Quote wahrscheinlich noch höher liegt, da vielfach sexualisierte Gewalt durch Frauen nicht wahrgenommen wird, weil sie sich hinter „Fürsorgehandlungen“ verbirgt.

HeForShe und die Verteilung der Rechte und Pflichten

Die zweite Frage folgt getreu dem verlogenen UN Women Motto „HeForShe“ dem romantischen Stereotyp vom Mann, der sich ritterlich für die ohne ihn verlorene Frau aufopfert: „Was können Männer zur Gleichberechtigung beitragen?“ Als wäre Gleichberechtigung die Morgengabe der Männer an die armen Frauen; als hätte es über Jahrhunderte hinweg in der arbeitenden Bevölkerung kein gleichberechtigtes Miteinander gegeben.

Die so schrecklichen und vielzitierten „frauenunterdrückenden“ Paragraphen im alten BGB betrafen in der Wirklichkeit nur eine großbürgerliche Kaste; gegen sie anzurennen, war folgerichtig die Attitüde von Großbürgerinnen, die mit der Führung ihrer Salons nicht mehr ausgelastet waren; so wie eben heute eine gehobene Mittelständlerin selbstverständlich Feministin ist. – So vererben sich auch Attitüden!

Jedenfalls meinte die Vize Hinsinger: „In fast allen gesellschaftlichen Bereichen sind Frauen nicht ihrem Anteil an der Bevölkerung entsprechend vertreten. Da können Männer Frauen unterstützen.“ Allerdings gewinnen sie mit solcher Unterstützung keinen Blumentopf. Denn die Frauen würden sich bedanken, wenn sie die Dreckarbeit der Männer und ihre Überstunden anteilsgemäß selbst ausführen müssten und dazu noch deren häuslichen Pflichten gleichmäßig aufgebürdet bekämen.

Denn die Mär von der Doppelbelastung der Frauen ist schon immer eine Mär gewesen. Frauen und Männer teilen sich anfallende Hausarbeiten ziemlich gleichmäßig, wobei der Mann hier wieder die Drecks- und Schwerarbeit erledigt, während Frau Waschmaschine und Trockner beschickt. Bei der Sterblichkeitsrate allerdings wollen die Frauen keinesfalls gleichzählig mitgerechnet werden.

Die Frau eliminiert sich selbst

Sind Frauen zudem schon mal in einem sozial angesehenen Berufsfeld in der Überzahl, eliminieren sie sich selbst: wie etwa bei den ausgebildeten Ärzten. Dort sind inzwischen 65 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} der Studienabgänger Frauen. Die Ärzteschaft warnte deswegen unlängst, dass bei dieser Entwicklung die allgemeine Gesundheitsfürsorge Schaden nehmen wird. Grund, die Frauen nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht wahr. Viele üben ihren Beruf bald nach der Approbation nicht mehr aus, nur wenige Frauen sind bereit Praxen zu übernehmen und gehen lieber den Patienten aus dem Weg, um rechtzeitig und geregelt Feierabend zu machen (siehe FAZ).

Bei der Frage zur Benotung praktizierter Gleichberechtigung nannte Hinsinger eine 3; und führte als exemplarischen Mangel den angeblichen Gehaltsunterschied von 22 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} an. Soviel sture Borniertheit kann man nur unkommentiert zur Kenntnis nehmen.

Die dritte im feministischen Bunde

Als letzte durfte Verena Bentele ihre Ansichten zur Gleichberechtigung kundtun. Die erste Frage: „Fühlen Sie sich Ihren männlichen Kollegen in der Politik gleichberechtigt?“ beantwortet sie ihrerseits mit der Plattitüde, dass sie als Frau mehr leisten müsse als ein Mann, um anerkannt zu werden.

Sie verkennt dabei nur, dass ihre vermeintliche Mehrleistung nur eine gleichwertige Leistung bedingt. Sie muss also für sich gesehen mehr leisten, damit sie soviel leistet wie Männer in der gleichen Position. Ja, Frau Bentele, irgendwann ist der Prinzessinnenstatus perdu, dann zählt nur noch, was messbar ist.

Auch meinte Bentele, dass in wichtigen Positionen ein eher männlicher Dresscode vorgegeben sei. Jedenfalls habe ihr noch niemand empfohlen, ein buntes Rüschenkleid zu einer wichtigen Besprechung anzuziehen. Hierbei übersieht sie, dass der von ihr gerügte Dresscode ein weiblicher ist.

Männer haben sich noch nie darüber Gedanken gemacht, was Frauen im Geschäft anziehen sollen. Vielleicht sollte sie sich mal von der stellvertretenden Ministerpräsidentin ihrer bayerischen Heimat, Ilse Aigner, beraten lassen. Die hatte kein Problem, im Bundestag auch Dirndl zu tragen. – Klar, bei der Kanalreinigung muss Frau diese hässlichen, sie vermännlichenden Klamotten anziehen, warum diese Arbeit für sie auch nicht infrage kommt. – In diesem Zusammenhang sei an die gesellschaftspolitisch aufsehenerregende Initiative KANALEquality erinnert.

Putzig auch, wie Bentele mal wieder die Männer für das Versagen von Frauen verantwortlich macht; schließlich wirft sie ihnen pauschal vor: „Männer arbeiten nur dann auf Augenhöhe mit Frauen, wenn diese möglichst viele Eigenschaften verkörpern, die angeblich ‚männlich‘ sind.“ Und da Kompetenz, Befähigung, Einsatzwillen und Teamarbeit nur patriarchale Merkmale sind, werden nach Meinung Benteles Frauen nur weil sie Frauen sind und nicht, weil die einzelne Frau unfähig ist, nicht ernstgenommen.

Die nächste Frage an Bentele: „Was möchten Sie jungen Frauen mit auf den Weg geben?“
Dazu Benteles Empfehlung ganz nach der mächtigsten und höchst befähigten Teamarbeiterin der Nation, A. M.: „Frauen sollten sich mehr zutrauen und sagen: Ja, ich schaffe das …“. Deswegen fordern sprachlich minderbegabte Feministen ja auch Gleichstellung anstatt Gleichberechtigung, weil beides für sie dasselbe ist, nur dass das erstere ein wenig besser klingt.

Letztlich noch die Benotung des Status quo. Hier nennt Bentele die Note 2 minus. Klar sehr gut, ist nichts auf der Welt, sonst wären wir im Paradies, und das hat uns ja bekanntlich Eva vermasselt. Dafür rügt das VdK-Vorstandsmitglied aus Bayern: „Doch leider machen hier Frauen und Mädchen mit Behinderung oft Gewalterfahrungen: Jede dritte wird in ihrem Leben Opfer körperlicher oder seelischer Gewalt. Davor müssen wir sie schützen.“

Selbstverständlich Frau Bentele, das musste mal gesagt werden. Es war auch an der Zeit, der Sozialverband VdK ist doch auch ein Interessenverein für schwerbehinderte Frauen und Mädchen. Punkt.

Männer? Schwerbehinderte Männer? Wie, was?

Schwerbehinderte Jungen und Männer erleiden keine Gewalt? Oder haben sie die Männlichkeit vor lauter Weibsseligkeit schlicht vergessen? Darum sage ich es mal so: Speziell Jungen und Männer erleiden, weil sie behindert sind, körperliche und seelische Gewalt. Sie sind leichte Opfer für sadistische Männer und Frauen.

Die drei durch die Decke geschossenen machen unsichtbar

So also machen die drei Vorstandsmitglieder, die allesamt durch gläserene patriarchale Decke geschossen sind, die Männer im VdK unsichtbar. Jene Männer, die durch Arbeitsunfälle und Überlastung aufgrund körperlich schwerer Arbeit invalide wurden, die deswegen häufig vorzeitig in Rente gehen mussten und deren Rente deswegen um 10{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} gekürzt wurde. Es ist ja auch leicht, Männer unsichtbar zu machen; denn viele von ihnen ziehen sich aus der anhaltenden Diskriminierung zurück und sterben einfach weg und überlassen dann den Frauen – hinterhältiger Weise – die schwere Vorstandsarbeit in Behindertenvereinen.

Ja, es schmerzt. Es schmerzt mich ganz persönlich als schwerbehindertes und mit 6{18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} Abschlägen frühverrentetes Mitglied des VdK, wie ich als Mann unter dem Schwall dieses Lamento nicht nur verschwinde, sondern auch noch bezichtigt werde. Dies ist jedenfalls für mich die falsche Art von Verbandsführung für einen Verband, von dem schwerbehinderte Menschen Rückhalt erwarten und nicht gegeneinander ausgespielt und verleugnet werden möchten. Aber vielleicht ist diese Art der Instrumentalisierung und Kaschierung gerade eine typisch weibliche Befähigung, die somit richtigerweise zum Weltfrauentag präsentiert wurde, damit die andere und rascher schrumpfende Hälfte der Menschen weiß, was sie erwartet: nämlich Schmach und nochmals Schmach!

Nachstehend ein Zitat aus einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes:

Die Sterblichkeit der Männer ist mit großer zeitlicher Stabilität in nahezu allen Altersgruppen erheblich größer als die der Frauen, im Alter von 15 bis 70 Jahren ist sie ungefähr doppelt so groß wie die der Frauen. Am größten ist diese sogenannte Übersterblichkeit der Männer bei den jungen Erwachsenen, was vor allem auf die höhere Unfall­ und Suizidsterblichkeit der Männer in diesem Alter zurückzuführen ist. Am ähnlichsten sind die geschlechtsspezifischen Sterblichkeiten bei Kindern und im hohen Alter.

(Quelle S.10, 4.1)
Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 52 Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede