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„Rosa ist Scheiße“ und 10 Fragen an Muslime

Kontrastreicher kann es bei zwischendurch nicht zugehen als heute. Zunächst beschäftige ich mich mit einem feministischen Artikel, wie man ihn heutzutage häufig finden kann. Allerdings muss man sich hin und wieder die Freude gönnen, die mit solchen Auswürfen einhergehen. Freude kann man allerdings nur empfinden, wenn man einen solchen Text als Satire betrachtet.

Der Artikel, um den es gehen soll, erschien in der Zeit. Um dem seichten Text ein wenig „Tiefe“ zu verleihen, verwendet die Autorin den Begriff Gender. Das verleiht ihm natürlich direkt Tiefe – wenn man an das Märchen von der Wissenschaftlichkeit der Gender Studies glaubt.

Der feministische „Genderartikel“ in der Zeit

Das weltbewegende Thema der Farbe von Baby- bzw. Kleinkindstramplern ist Thema des Artikels von Emilia Smechowski. Sie wählt einen Titel, der deutlich macht, warum feministische Frauen im Journalismus dringend gebraucht werden und Pro Quote seine Daseinsberechtigung hat. Der Titel lautet:

Rosa ist scheiße

Pink Shit - Rosa ist scheiße - NICHT-FeministIn Zeiten der „Kackscheiße“ wundern solche Überschriften über feministischen Texten nicht mehr. Was aber findet die Autorin derartig, dass sie ihren Gefühlen schon im Titel Luft bereiten muss?

Na klar: Es ist das Problem der Stereotype, wenn es um die Farbe des Stramplers eines Kindes geht. Wenn dann das erwartete Geschlecht zur Kolorierung dieses bedeutenden Kleidungsstücks nicht zum Geschlecht des Kindes passt, bricht für die Feministin eine Welt zusammen. Dass sie dabei ihrem eigenen Kind ein Geschlecht zuweist, fällt ihr nicht auf. Sie „konstruiert selbst Geschlecht“, obwohl sie eine derartige „Geschlechtskonstruktion“ kritisiert. Ja, die Konsistenz des Genderismus‘ treibt seltsame Blüten.

Die Tragik der falschen Farbe oder des falschen Kindes zur Farbe

Natürlich ist weder die Farbe noch das Kind in diesem Fall falsch. Falsch ist lediglich die Dramatisierung von Erwartungshaltungen in der Gesellschaft.

Mein Kind machte sich mal wieder bemerkbar, es rannte die Schlange bei Karstadt auf und ab. „Das ist aber ein hübscher Junge! Möchte er vielleicht ein Stück Schokolade?“, fragte die Kassiererin. Ich bezahlte, bekam zum Bon ein Pralinenherz, bedankte mich und verließ den Laden.

Ich sagte nicht: „Es ist ein Mädchen.“

Die Autorin ist einem ganz bösen Sexismus, der auf Farbzuschreibungen in der Gesellschaft basiert, auf der Spur…

Das Schicksal ist gemein zur Mutter

Die sexistische Gesellschaft meint es nicht gut mit der Mutter. Der Tochter hingegen wird es völlig egal sein, was Erwachsene an der Kasse quatschen.

Meine Tochter ist nun zwei Jahre alt, und mittlerweile will ich nur noch schreien und weinen, in ihre blauen Bodys hinein – so oft habe ich diesen Satz schon gehört. Ich kann es einfach nicht fassen. Wir haben 2016! Postgender? Die Überwindung stupider Geschlechterklischees? Vergessen Sie’s!

Jemand könnte Emilia Smechowski, die wahrscheinlich eine Cousine von Margarete Stokowski ist, aus ihrem Schicksal befreien. Dies ginge ganz einfach: „Dann zieh Deinem Kind doch einen Strampler mit einer neutralen Farbe an!“ Die Gesellschaft aber ist gemein zur Mutter, weil sie uns solch hervorragende Artikel nicht versäumen lassen will. Niemand verrät ihr diese einfache Lösung des Problems.

Der Leser wird beschummelt

Frau Smechowski möchte den Leser beschummeln, indem sie behauptet, sie sei erst wegen ihrer Tochter zur Feministin geworden. Das ist natürlich Quatsch. Über solche Dinge ärgert man sich nur, wenn man bereits Feministin ist. Auch ihre Kenntnis des Feminismus‘ und ihre Einstellung zum Binnen-I spricht Bände.

Bisher gab mir das Leben keinen Grund, mich mit Genderfragen zu beschäftigen. Nun macht mich meine Tochter zur Feministin.

Ich dachte, wir wären weiter. Nach fast hundert Jahren Frauenwahlrecht, nach Simone de Beauvoir und Alice Schwarzer, nach Wir haben abgetrieben, nach #aufschrei und Diskussionen über das Binnen-I. Ich wollte in meinen Texten keine FreundInnen oder AnwältInnen, ich fand das hässlich, außerdem gab es doch größere Probleme, aber allein die Freiheit, das große I zu verwenden, hielt ich für einen Fortschritt. Dann wurde ich Mutter.

Sie kannte also bereits einige Namen aus dem Feminismus und war dem Binnen-I positiv gegenüber eingestellt. Na, klar: Da muss man zwangsläufig erst noch zur Feministin werden.

Der Artikel geht weiter mit der Beschäftigung mit Geschlechterstereotypen, die ich als Vater so nie erlebt habe. Eine Feministin aber ist ständig auf der Jagd nach Bestätigungen für die eigene Vorstellung der Realität. Die Realität muss zur Ideologie passen und nicht umgekehrt – zumindest in feministischen Augen ist dies so.

Ich hatte dann genug von der Satire in der Zeit. Daher musste nun etwas ernsthafteres her.

Nun zum Kontrastprogramm:

Sag, wie hältst du’s mit dem Grundgesetz?
10 nicht verhandelbare Fragen an jeden Muslim

Ich weiß, der Bruch ist hart. Das Leben besteht allerdings nicht nur aus Stramplern und deren Farbe. Unsere Gesellschaft offenbart gewichtigere Fragen. Eine zentrale Frage ist die Frage nach der Vereinbarkeit des Islams mit unserer Verfassung und den sogenannten westlichen Werten.

Ist der Islam überhaupt mit unserem Grundgesetz und unseren Werten vereinbar?

Mit dieser Frage beschäftigt sich der verlinkte Artikel.

Dieser Essay unternimmt den Versuch, sich von dieser Basis aus an die gesuchte Unterscheidung heranzutasten. Er versucht einen praktikablen, rechts- und grundrechtsorientierten Katalog von Fragen zu entwickeln, denen sich jeder Moslem in Europa stellen müsste. Der Katalog basiert auf den Erfahrungen mit den in der Begegnung mit dem Islam offenkundig gewordenen Problemzonen und Unvereinbarkeiten.

Die Wahrheitsliebe der Moslems und damit verbundene Probleme

Andreas Unterberger stellt zunächst fest, dass der Koran Moslems von der Wahrheit gegenüber dem Ungläubigen entbindet:

Dabei müssen wir uns auch des zusätzlichen Problems im Klaren sein, dass nach einer verbreiteten Koraninterpretation ein gläubiger Moslem Nichtgläubige durchaus anlügen darf. Daher sollte man diese Fragen durchaus öffentlich stellen, also auch in direkter oder indirekter Gegenwart weiterer Moslems.

10 Fragen an den Moslem

Der Autor stellt 10 Fragen auf, die ein jeder Moslem in Zeiten der Terroranschläge von Paris, Brüssel, Nizza und vielen weiteren beantworten sollte.

Ein Auszug:

Stehen die Gesetze des Aufenthaltsstaates über dem Koran, wenn sie einander widersprechen sollten?

Sind Frauen und Männer in jeder Hinsicht gleichberechtigt, juristisch wie menschlich? Dürfen sie sich also zum Beispiel genauso wie Männer scheiden lassen? Dürfen sie frei ihren Beruf wählen? (…)

Dürfen Nichtmoslems den Koran und Mohammed öffentlich ebenso kritisieren, so wie etwa von Nichtchristen das Christentum kritisiert wird?

Gehört zur Religionsfreiheit auch, dass man den Islam verlassen und frei zu einer anderen Religion wechseln oder offen ungläubig werden darf? (…)

Stimmen Sie zu, dass Staat und Religion sind zwei getrennte Sphären, die nichts miteinander zu tun haben?

Stimmen sie zu, dass sich auch in einem mehrheitlichen moslemischen Staat die Rechtsstellung von Juden, Christen und Laizisten nicht verschlechtern und in keiner Weise von jener der Moslems unterscheiden darf?

Diese elementaren Fragen sollte ein jeder Moslem mit gutem Gewissen beantworten können. Viele Moslems werden damit Schwierigkeiten haben. Die Wahrheitsliebe der Moslems macht es den Bessermenschen einfach, naiv zu bleiben.

Den gesamten Fragenkatalog findet man im verlinkten Artikel.