Alles im Blick - NICHT-Feminist

zwischendurch:

Maas’sche Augenwischerei
und ein Buch über Anders Breivik


Die Themen passen gar nicht zusammen, aber als Kurzmeldungen packe ich sie in die Zwischendurchmeldungen: Es geht einmal um einen Gesetzentwurf bezüglich Müttern von Kuckuckskindern und einmal geht es um ein Buch über Anders Breivik.

Ein Maas’scher Gesetzentwurf zu Müttern von Kuckuckskindern

Kuckuckskinder sind Kinder deren gesetzlicher Vater nicht der leibliche Vater ist. Oftmals entstehen diese Kinder während des Fremdgehens der Mütter. Der gesetzlich festgestellte Vater weiß oft nichts seiner NICHT-Vaterschaft.

Justizminister Maas hat nun einen Gesetzentwurf „ins Spiel“ gebracht, bei dem es um die Auskunftspflicht von Müttern über den Erzeuger des Kindes geht. Viele Frauen sehen es offenbar eher als Spiel an, den richtigen Vater des Kindes nicht zu benennen. Dabei ist dies für die anderen Beteiligten eine immens wichtige Auskunft.

Im Kuckucksvaterblog ist ein guter Kommentar zum Gesetzentwurf von Heiko Maas erschienen:

Augenwischerei, denn Kuckucksmütter müssen weiterhin keine Auskunft geben

„… Die Verpflichtung besteht nicht, wenn und solange die Erteilung der Auskunft für die Mutter des Kindes unzumutbar wäre .“ (Gesetzesentwurf zum §1607 (4) BGB)

Im Klartext bedeutet das, dass jede Kuckucksmutter mit der Berufung auf die Unzumutbarkeit sich gegen die Nennung der möglichen Väter sperren kann. Ihre Begründung dafür wird aufgrund der Nichtnennung von keinem Gericht der Welt nachprüfbar sein. Wie will das Gericht ihr diese dann versagen können? Wenn sich doch einmal ein Richter das wagen sollte, so wird das Urteil gleich in der nächsten Instanz einkassiert werden. (…)

Der Artikel beschäftigt sich dann weiter mit den Hintergründen für diesen unzureichenden Gesetzentwurf.

Im Kuckucksvaterblog gibt es nun einen Pressespiegel zum Thema.

Sex-Auskunftspflicht und ihr Meister – Pressespiegel

Ein Buch über den Massenmörder Anders Breivik

der Norweger Anders Behring Breivik tötete vor 5 Jahren in einem terroristischen Anschlag 77 Menschen in Oslo und auf der nahegelegenen Insel Utøya. Nun gibt es eine Biografie über ihn. Die NZZ hat sich dieser Biografie gewidmet.

Amoklauf von Utöya – Norwegens Stunde null

(…)

Verflochtene Schicksale

Auch wenn das Werk im Deutschen den Untertitel «Die Geschichte eines Massenmörders» trägt, geht es darin doch um so viel mehr als nur um den Täter. Seierstad hat sich nicht nur die Mühe gemacht, Breiviks Leben bis in alle Ecken auszuleuchten und seinen Lebenslauf detailreich zu rekonstruieren. Ebenso gibt sie die Biografie der Menschen wieder, deren Schicksal sich an jenem Julitag 2011 unabwendbar mit dem Breiviks verflocht. In erzählerisch ansprechender Form wechselt Seierstad in fast jedem Kapitel die Perspektive: Sie beginnt mit der Lebensgeschichte von Breiviks Eltern und einiger ausgewählter Opfer-Eltern, bevor sie auf die Kindheit Breiviks sowie jene seiner Opfer eingeht. Die verschiedenen Erzählstränge verlaufen lange parallel, bis die Autorin sie an jenem Julitag ineinanderflicht. (…)

Mit Anders Breivik werden gerne Menschenrechtler verglichen, die nicht im feministischen Sinn argumentieren. Vielleicht trägt dieses Buch ein wenig dazu bei, solche Vergleiche als das abzutun, was sie sind: hochgradiger menschenverachtender Schwachsinn.