Feminismus akut - Hexe - Feministin - Faktum Magazin

Feminismus akut: „Gegner*innenaufklärung“:

Heinrich-Böll-Stiftung legt in Artikeln nach

Am 31.05.2016 fand eine Veranstaltung mit dem sperrigen Namen „Gegner*innenaufklärung“ des Gunda-Werner-Instituts (Heinrich-Böll-Stiftung) in Berlin statt. Vertreter von NICHT-Feminist waren ebenfalls anwesend. Die Berichte zum Happening sind bereits erschienen.

Mein Bericht über die Veranstaltung in drei Teilen:

  1. Feminismus akut: „Gegner*innenaufklärung“: van Bargen, Scheele, Notz
  2. Feminismus akut: „Gegner*innenaufklärung“: Ilse Lenz
  3. Feminismus akut: „Gegner*innenaufklärung“: Das Fazit

Die Heinrich Böll Stiftung legt nun mit einigen Artikeln zur Tagung nach. Die Inhaltsleere der Workshops lässt es nicht zu, dass auf alle Artikel eingegangen wird. Daher exemplarisch der folgende Artikel.

gwi-boell: Strategien gegen Antifeminismus: Welche sind sinnvoll?

Im Rahmen der Veranstaltung wurden mehrere Tagungsberichte von Stipendiat_innen der Heinrich-Böll-Stiftung verfasst.

Zunächst referierten die Panelist*innen kurz die Highlights ihrer Workshops, insbesondere Strategien gegen Antifeminismus. Danach gab es in der Fishbowl eine offene Debatte zum Thema „Bündnisse & Rahmenbedingungen“.

Die Feministen der Böll-Stiftung stehen im Krieg mit der Rechtschreibung. Der Stiftungsname erscheint mal mit mal ohne Bindestriche. Um das fürchterliche Gendern soll es hier auch nicht gehen. Es geht eher um die Spannung, welche Highlights der Workshops entdeckt worden sind.

Was haben die „Panelist*innen“ zu sagen?

Was auch immer „Panelist*innen“ sind, sie haben etwas zu berichten. Den Anfang macht

Dr. Andreas Heilmann (Geschlechterforschung): Angriffe auf die Geschlechterforschung kommen vor allem von Nicht-Wissenschaftler*innen. Häufig werden dabei nicht nur Gender-Studies angegriffen, sondern eine bestimmte Art (sozial- und geisteswissenschaftlich) Wissenschaft zu betreiben.

Hierbei handelt es sich um einen rhetorischen Versuch, Kritik zu disqualifizieren. Die Kritik aus wissenschaftlichen Bereichen wird ausgeblendet. Gerade aus dem naturwissenschaftlichen Bereich erfolgt immer mehr Kritik. Diese  Kritik wird ständig durch feministische Aktionen unterbunden oder direkt durch regierungskonforme Maßnahmen zensiert. Dies geschieht auf fragwürdigem Niveau.

Die Theorien der Gender-Studies sind derartig haarsträubend falsch und irreal, dass jeder, der nicht feministisch ideologisiert ist, die Nicht-Wissenschaftlichkeit der Gender-Studies auf Anhieb durchschaut. Hadmut Danisch und Michael Klein/Heike Diefenbach haben hat sich immer wieder zur Wissenschaftlichkeit der nicht-wissenschaftlichen Disziplin der Geschlechterforschung geäußert. Bei Wikimannia gibt es eine entsprechende Übersicht. Auch Professor Dr. Günter Buchholz hat sich als Wissenschaftler zum Thema geäußert: Sind „Gender Studies“ Wissenschaft?

Gender-Studies sind nichts anderes als unwissenschaftlicher Frauenlobbyismus. Daher wird die Kritik an ihr auch von den Ausrichtern der „Gegner*innenaufklärung“ als Antifeminismus bezeichnet.

Zunächst referierten die Panelist*innen kurz die Highlights ihrer Workshops, insbesondere Strategien gegen Antifeminismus.

Der Feminismus sieht sich religionsgleich als einzig wahre Weltanschauung und die Kritik an ihr ist aus feministischer Sicht entsprechend nichtig und verurteilenswert.

Dr. Imke Schmincke (Besorgte Eltern): Analyse, wie die Kämpfe gegen Geschlechtergerechtigkeit, die Gleichstellung von homosexuelle Partnerschaften und Sexualaufklärung anhand der Figur des „bedrohten Kindes“ verwoben werden.

Auf der Tagung wurde deutlich, dass der Feminismus nun offen die Familie als Feind auserkoren hat (siehe Fazit zur Tagung). Die Feindschaft gegenüber dem weißen, heterosexuellen Mann wird gesellschaftlich akzeptiert  über die Presse zelebriert: Nun ist die nächste Stufe dran. Bereits Kate Millett hat von dem Feindbild Ehe/Familie Anfang der 1970er Jahre gesprochen. Über die Sexualaufklärung soll die „heteronormative Ehe und Familie“ schon bei den Kindern entwertet werden. Dies ist tatsächlich als Bedrohung für das Kind zu sehen.

Auf einer Veranstaltung der Antifa hat sich bereits gezeigt, dass positiv besetzte Namen von genderkritischen Organisationen ein Problem für die Antifa/Feministen/Genderisten darstellt. Dies setzt sich nun hier fort.

Es geht nicht nur um Aufklärung, sondern auch darum die Rhetorik der Gegner*innen nicht implizit zu übernehmen und die irrationale Verknüpfung nicht indirekt zu bestätigen.

Begriffe wie Lebensschützer und Initiative Familien-Schutz sind durch ihre positive Belegung dem Feminismus ein Dorn im Auge: Der Feminismus hat nichts Positives entgegenzusetzen.

Jasna Strick (Hatespeech im Internet): Gewalt im Netz ist reale Gewalt mit realen Konsequenzen.

Die realen Konsequenzen gibt es immer nur auf feminismus-, genderkritischen Seite zu verspüren. Die feministische Seite hat keine Konsequenzen zu befürchten. Jasna Strick ist darin ein Expertin. Sie ist tatsächlich seit Jahren für Hate Speech zuständig.

Sie erzählt etwas von „ironisieren“ und „technischen Kompetenzen“. Dafür dürften die bei Twitter erworbenen Kompetenzen für Feministen völlig ausreichen. Dort lernt man auch die:

Technische Möglichkeiten (melden, blockieren, moderieren) nutzen.

Moderieren habe ich gestrichen: Es wird nicht moderiert. Es wird beschimpft und dann geblockt. Ein Diskurs findet nicht statt.

jasna-strick-hate-speech
Jasna Strick ist für „Hate Speech“ im Internet zuständig.

Andreas Kemper (Keimzelle der Nation): Methoden der Rechtspopulist*innen

Hier wird nun eine Verbindung von der Genderkritik über den Antifeminismus zum Rechtspopulismus gezogen. Letztendlich ist Genderkritik also Rechtspopulismus. Da wundert es auch nicht, wenn Anders Breivik um die Ecke wartet. Breivik wurde auch auf der Tagung genannt.

Falschdarstellungen (Hoaxs), Vereinfachungen, Verschwörungsideologien. Netzwerke, Strömungen und Vorläufer im Bezug auf Gender: Neoliberale (z.B. Alice Weidel), christlich-fundamentalistische (z.B. von Storch und ihr Netzwerk), völkisch (z.B. Höcke) + Unterstützung aus dem Ausland. Offene Fragen: Hat die Presse die AfD groß gemacht? Wie ist das Verhältnis zum Islam?

Kemper und Gesterkamp – das inhaltsleere Duo

Andreas Kemper macht es deutlich: In der Antifa/dem Feminismus herrscht eine Islamophilie vor. Dem entgegen wird das Christentum verurteilt und mit angeblich völkischen Einstellungen negativ bewertet auf eine Stufe gestellt. Die AfD darf natürlich nicht fehlen. Im Gegensatz dazu fehlen an jeder Stelle Belege. Den Genderisten/Feministen/Antifalern reicht es, viele Begriffe und Namen, die allesamt negativ belegt sind, in den Raum zu werfen. Namen und Begriffe machen unbegründet allerdings auch keine Inhalte.

Andreas Kemper steht diesbezüglich mit Dr. Thomas Gesterkamp auf einer Stufe. Mein Bericht über seinen Workshop ist unter den eigentlichen Berichten zur Veranstaltung dünn ausgefallen. Aus einer dünnen Suppe macht man schließlich kein sättigendes Hauptgericht.

Dr. Thomas Gesterkamp (Medien): Kurzintervention gegen Verschwörungstheorien: Gender-Berichterstattung schwankt zwischen Ignoranz, Ironie und Kampagne. Journalist*innen betreiben Rudelbildung und schreiben von einander ab, aber keine Steuerung. „Hostile-Media-Effekt“: Je mehr man etwas über ein Thema weiß, desto konträrer zur eigenen Position nimmt man die Berichterstattung wahr. Strategien: Nicht nur darüber sprechen, Rechtspopulist*innen die Bühne zu nehmen, sondern Bühnen selbst wahrnehmen und Themen setzen.

Die Genderkritik bekommt ein weiteres Substantiv verpasst: Verschwörungstheorien! Neben Rechtspopulismus handelt es sich bei der Genderkritik also um Verschörungstheorien.

Wenn man jemandem in einem Diskurs die Bühne nehmen will, findet kein Diskurs mehr statt. Dem Feminismus liegt es also nicht an einer Diskussion. Macht aber nichts: Die andere Seite wird als rechtspopulistisch und verschwörungstheoretisch dargestellt. In Zeiten der politischen Korrektheit hat dies zur Folge, dass man den so Beschuldigten „keine Bühne“ geben muss.

Drei feministische Frauen zur „Gegner*innenaufklärung“

Juliane Lang (Strategien): Es wurden hauptsächlich Strategien im Bezug auf AfD diskutiert.

Die AfD ist natürlich eine große Gefahr für Feministen/Genderisten, da die AfD ihnen gegenüber kritisch eingestellt ist. Die fließenden Gelder für diese „Disziplinen“ sollen gestoppt werden. Daher wurde während der Tagung über die AfD immer wieder ausschließlich negativ gesprochen. Auch hier galt: Argumentfreiheit und Nennung der „bösen Namen“ geht vor Fakten und Belegen. Juliane Lang beschert nichts Neues.

Eigene Themen und Felder wieder diskutieren und Begriffe mit Inhalten füllen. Dabei die Waage zwischen Komplexität und Vermittelbarkeit finden.

Ist hier ein Ansatz zur Selbsterkenntnis vorhanden? Begriffe werden ausschließlich negativ oder positiv besetzt, ohne sie zu definieren. Dies fängt beim Patriarchat an, geht über die Gleichstellung und endet noch lange nicht beim Gender Pay Gap. Es ist ein einziges Schwarz-und-Weiß-Denken: Der Feminismus mit seinen Theorien spiegelt die Realität wider und ist gut, alles andere ist negativ zu besetzen.

Breite Bündnisse nicht als Selbstzweck: Gegebenenfalls breite Bündnisse zu Gunsten einer klaren eigenen Position aufgeben.

Dies muss man als Hinweis auf die Stärke des Feminismus sehen: Feministische Frauennetzwerke haben gezeigt, dass es für die Verwirklichung feministischer Ziele zweitrangig ist, welche grundsätzlichen Einstellungen Frauenzusammenschlüsse haben.

Zerstörung allgemeingültigen Wissens

Auch diese Dame habe ich nicht persönlich in einem Workshop erlebt. Allerdings zeigt sie lediglich auf, was dem Genderkritiker bekannt ist: Empirisches Wissen soll durch Theorien aus den Gender-Studies ersetzt werden.

Judith Rahner (Jugendarbeit): Wie durchdringen rechtspopulistische Thesen den Mainstream und umgekehrt? Vieles was von Rechtspopulist*innen an Themen gesetzt wird, war als „Wissen“ in der Gesellschaft schon vorhanden und muss wieder „verlernt“ werden.

Auch hier: Kritik und empirisches Wissen werden als rechtspopulistisch gebrandmarkt.

Den Reifegrad der Feministin/Genderistin kann man an Francesca Schmidt (Anti-Feminismus im Internet) ablesen.

Bildet Banden und vernetzt Euch! Solidarität zwischen Feminist*innen auch im Netz, zum Beispiel durch positive Rezensionen auf Amazon.

Mit „bildet Banden“ ist man nicht über einen Grundschulstatus hinausgekommen. Weiteres ist zu Francesca Schmidt nicht zu sagen. Es ist allerdings bezeichnend für den Feminismus.

Die Finanzierung der Unwissenschaftlichkeit auf Grundschulniveau

Feminismus ist mittlerweile zu einer wichtigen Industrie zur Finanzierung von Frauen geworden, die in der freien Wirtschaft Probleme in der Leistungserbringung hätten. Dies muss natürlich finanziert werden. Gleichstellungsbeauftragte und so manche Professorin finanzieren sich bereits durch den Staat, es müssen allerdings neue Ressourcen für weitere Feministinnen erschlossen werden.

Finanzierung und Rechtliches:

  • Mehr Geld für Geschlechtergerechtigkeit auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene
  • Fortbildungen für Ermittlungsbehörden , Gerichte und Jurist*innen im Bezug auf Hatespeech im Internet und Vereinfachung von Anzeigen.
  • Nicht alles kann durch staatliche Gelder gedeckt werden. Bewegungsstiftungen und Campact als Beispiel. Zweite Ressource ist Zeit; Sich Zeit nehmen (trotz Überlastung, Prioritäten suchen) und Zeit und Geld in den eigenen Netzwerken suchen.

Mehr Geld für die Feministin wird unter dem Tarnbegriff der „Geschlechtergerechtigkeit“ gefordert. Was genau Geschlechtergerechtigkeit sein soll, wird als Selbstverständlichkeit undefiniert vorausgesetzt. Letztlich geht es um Geld für den Lebensunterhalt der Feministin und die Durchsetzung radikalfeministischer Theorien einer Kate Millett oder Shulamith Firestone. (Die beide unter psychischen Problemen litten/leiden.)

Heinrich-Böll-Stiftung
Mit oder ohne Bindestriche? Was ist nun korrekt?

Eingangs erwähnt: Es gibt auf der Internetpräsentation der Heinrich-Böll-Stiftung mittlerweile einige Artikel zur Tagung. Auf das meiste wurde in unseren Berichten und in diesem Artikel eingegangen. Die Artikel sind unterhalb des hier besprochenen Artikels verlinkt zu finden.


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