Islamkritik - Faktum Magazin

Welt: Eva Marie Kogel vs. Henryk M. Broder

„Was hat das alles mit dem Islam zu tun?“

Nizza, Würzburg, die Türkei: Welche Rolle spielt dabei die Religion? Die Redakteurin und Islamwissenschaftlerin Eva Marie Kogel debattiert mit dem Autor und Polemiker Henryk M. Broder.

Quelle: Streitgespräch: Was hat das alles mit dem Islam zu tun? – DIE WELT

Der Einstieg zu diesem Streitgespräch gerät ein wenig schief: Eine Wissenschaftlerin gegen einen „Polemiker„. Der Polemiker bringt allerdings die stärkeren Argumente vor. Während die Islamwissenschaftlerin darauf beharrt, dass es „den Islam“ nicht gäbe, argumentiert Broder mit dem Grundgedanken, der hinter islamischer Gewalt steckt: Der Islam – er selbst ist das Problem.

Die Argumentationsweise „den Islam“ gibt es nicht, kennt man bereits von der Argumentation „den Feminismus gibt es doch gar nicht„.

Der „Polemiker“ wehrt sich dagegen, dass man bei rechtsradikalen Anschlägen sehr schnell Gemeinsamkeiten erkennt, diese aber bei islamistischen Anschlägen verneint.

Wenn jemand mit einer Axt auf Reisende in einem Zug losgeht und dabei „Sieg Heil!“ und „Heil Hitler!“ ruft, dann würden wir bestimmt nicht fragen, ob und wann er der NSDAP beigetreten ist. Es würde reichen, dass er „Sieg Heil!“ und „Heil Hitler!“ ruft, um ihn als Nazi zu identifizieren. Die Täter, um die es hier geht, waren alle Muslime. Das reicht, einen Anfangsverdacht zu begründen, dass ihre Taten etwas mit ihrem Glauben oder, besser gesagt, mit ihrer Gesinnung zu tun haben könnten.

Islamische Gewalttätigkeit

Zudem stellt Henryk M. Broder eine grundsätzliche Gewalttätigkeit im Islam fest.

Wir wollen nicht wahrhaben, dass der Islam ein Gewaltproblem hat, das nicht erst am 11.9.2001 die Weltbühne betrat. Schiiten und Sunniten bekriegen sich seit über 1000 Jahren (und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Dreißigjährigen Krieg, den sich Katholiken und Protestanten in Europa lieferten); der Krieg zwischen dem Iran und dem Irak hat eine Million Menschen das Leben gekostet, im algerischen Bürgerkrieg starben mindestens 200.000 Menschen. Und es waren Muslime, die Muslime töteten. Jetzt wird die Kampfzone eben erweitert. Wir brauchen nur aus der Tür zu treten und sind schon mittendrin.

Diese Gewalttätigkeit wird aus Gründen der „politischen Korrektheit“ verleugnet.

Wahre Worte gegenüber dem Islam

Ich verweigere jede Art von Verständnis für diese Art von Kultur. Ich will sie auch nicht importieren. Ich will keine Debatten führen über Kopftücher im öffentlichen Dienst, über Schwimmunterricht für Mädchen, über Männer, die Frauen keine Hand geben wollen, über Schweinefleisch in Kantinen und „kultursensible Pflege“ in Krankenhäusern. Und auch nicht darüber, wie viel Islam im Islamismus steckt. Ich will auch nicht genötigt werden, mich mit dem Koran zu beschäftigen, weder von weiß gewandeten Salafisten in der Wilmersdorfer Straße noch von Ihnen. Bleiben Sie bei Ihrer Wertschätzung für das „klassische islamische Recht“, das offenbar von den Kolonialherren versaut wurde. Und sobald Sie den Islam gefunden haben, der mit Demokratie kompatibel ist, sagen Sie mir bitte Bescheid.

Das Gespräch ist interessant und trotz des Themas unterhaltsam zu lesen: Dafür sorgt allein die sprachliche Brillianz eines Henryk M. Broders. Von der Wissenschaftlerin kommt in der näheren Betrachtung nur Polemik. Die beiden Kontrahenten haben sehr schnell die Plätze getauscht.

Die Nähe der Argumentation „den Islam gibt es nicht“ zur Argumentation „den Feminismus gibt es nicht“, lohnt es sich einmal näher zu betrachten.


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