Lüge - Pinocchio - Faktum Magazin

Petra Hinz und die Lüge des Lebens

Die SPD-Politikerin Petra Hinz ist mit ihrer Lüge, sie habe das Abitur gemacht und Jura studiert aufgefallen. Mittlerweile hat sie ihr Bundestagsmandat nieder gelegt.

Die Abgeordnete Petra Hinz hatte laut ihrem Lebenslauf Abitur, Jura studiert und das Staatsexamen. Nichts davon stimmt. Nun legt sie ihr Mandat nieder.

Behauptungen auf der Webseite des Bundestages

Auf ihrem selbstgeschriebenen Lebenslauf auf der Abgeordnetenwebseite des Bundestages behauptet sie, das Abitur und Jura studiert zu haben.

Petra Hinz - Lüge - Bundestagswebseite - NICHT-Feminist

In der wenig später folgenden Erklärung von Hinz‘ Anwalt heißt es: „In der Rückschau vermag Frau Hinz nicht zu erkennen, welche Gründe sie seinerzeit veranlasst haben, mit der falschen Angabe über ihren Schulabschluss den Grundstein zu legen für weitere unzutreffende Behauptungen über ihre juristische Ausbildung und Tätigkeit.“

Sie hat nicht nur „seinerzeit“ diese Lüge in die Welt gesetzt, sie hat die Lüge immer wieder benutzt, um sich selbst zu etablieren. Im folgenden Clip hört man die Lügen aus eigenem Mund. Sie hat diese Lüge 30 Jahre lang zu ihrer Lebenslüge gemacht. Es ist Zeit für eine neue.

Die SPD-Abgeordnete Petra Hinz saß seit 2005 im Bundestag und hat dort im Plenum und in Ausschüssen zu Gesetzgebungen ohne die erforderliche Qualifikation mitgewirkt.


Mobbing – Petra Hinz in der Kritik

Anders als Petra Hinz (SPD) behauptet, sind Beschwerden über ihr Bürogebaren seit Jahren aktenkundig. Ein klärendes Gespräch ließ sie platzen. (…)

Denn nicht nur mittlerweile sechs Ex-Mitarbeiter, die sich in der Redaktion meldeten, bestätigen die geharnischten Vorwürfe gegen Hinz. Auch die Arbeitsgemeinschaft der SPD-Mitarbeiter im Deutschen Bundestag, die im Laufe einer Legislatur-Periode immerhin gut 1000 Kollegen in den 193 SPD-Bundestagsbüros betreut, spricht von „mindestens 20 ehemaligen Mitarbeitern“, die über „irrsinnige Schikanen“ und „persönliche Erniedrigungen“ Klage geführt hätten: „Einige waren völlig am Ende.“

Diese Vorwürfe gab es offenbar schon im Jahre 2012. Parteiintern wurde zu einem Gespräch geladen, zu dem Petra Hinz allerdings nicht erschien. Von Arbeitsbedingungen die nicht den „sozialdemokratischen Vorstellungen ,Guter Arbeit’ entsprechen„, war bereits damals die Rede. Petra Hinz erschien zu diesem Gespräch nicht.

Die Arbeitsgemeinschaft SPD-Miatarbeiter soll sogar aktiv vor der Aufnahme eines Beschäftigungsverhältnisses mit Petra Hinz gewarnt haben.

(…) Wie sich nun herausstellt, waren diese Umstände in der Fraktion seit Längerem bekannt – schon allein wegen des auffallend hohen Verschleißes an Mitarbeitern im Büro Hinz. Das ging so weit, dass die Mitarbeiter-Vertretung im Oktober 2013 auf eine Stellenausschreibung hin eine interne Mail verschickte: Wer sich dort bewerben wolle, „sollte sich vorher mit uns in Verbindung setzen“. (…)

Bekanntes Mobbing

Schnell sei dann klar gewesen, warum Hinz so freigiebig bei der Stellenvergabe vorging. „Es gab eine unglaubliche Fluktuation, so gut wie keiner schien es lange auszuhalten.“ Allein in dem halben Jahr seiner Tätigkeit habe er drei Büromitarbeiter kommen und gehen sehen. Der Umgangston sei barsch und verletzend gewesen. „Bei der leisesten Kritik rastete sie aus.“ Er habe es „regelmäßig erlebt, dass besonders junge Frauen heulend aus einem Einzelgespräch mit Frau Hinz gekommen sind“.

 

Aufkommende Fragen:

  • Warum wird eine Abgeordnete mit derlei Verfehlungen nach wie vor gedeckt?
  • Warum muss erst die Lüge bezüglich ihrer Qualifikation zu Konsequenzen führen?
  • Wie nah ist die (ehemalige) Arbeiterpartei überhaupt noch an Arbeitern und Angestellten?