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Political Correctness in den USA: Hexenjagd

Der Wahnsinn greift um sich. Das Schlimme: Der europäische Feminismus und das Bessermenschentum orientieren sich unkritisch an us-amerikanischen Vorgaben. Die Hexenjagd hat bereits in Deutschland begonnen. Wer politisch nicht korrekt ist, wird abgesägt.

Die Angst geht um auf dem amerikanischen Campus, die Angst der Lehrenden vor ihren Studenten. Schon das männlich konnotierte Wort «Student» birgt, im Deutschen zumindest, was man in den USA eine «microaggression» nennt – einen Mini-Gewaltakt mithin, der die Frauen eliminiert. Mini-Aggressionen sind sprachliche Wendungen, die als verletzend aufgefasst werden könnten. Nach Campus-Richtlinien gehört dazu etwa die Frage, wo man geboren wurde – weil sie impliziere, der oder die Befragte sei womöglich kein(e) richtige(r) Amerikaner(in). Der Satz «I believe the most qualified person should get the job» steht bei kalifornischen Hochschulen ebenso auf dem Index wie «America is the land of opportunity». Immerhin könnte Letzteres andeuten, dass wer seine Chance nicht ergreift, selber schuld sei.

Quelle: Political Correctness in den USA – NZZ Meinung

In Harvard verlangen Jura-Studentinnen neuerdings, dass das Thema Vergewaltigung aus dem Lehrplan gestrichen wird, weil es Traumata wiederbeleben könnte. Es gibt Studierende, Studenten, die schon das Wort «violation» (wie in «violates the law») für unzumutbar halten. An der Northwestern University wurden «safe spaces» für diverse Identitätsgruppen eingerichtet, die keiner sonst aufsuchen darf.

Die Frage ist nun, wie sich jemand ernsthaft mit dem Thema Vergewaltigung in der Justiz auseinandersetzen soll, wenn es vom Lehrplan verschwindet. Dafür allerdings gibt es die Bestrebungen in der Strafgesetzgebung. Bald ist ohnehin der Mann nach jeder Vergewaltigungbeschuldigung zu verurteilen – wer braucht da noch Beweisaufnahmen?

Die Dekadenz hat uns im Griff.