Glosse - Satire - Faktum Magazin

Endlich wieder! Der Tag der Tage!

Muttertag! Tag der überlegenen Empathie und sozialen Intelligenz!

Anmerkung!
Dieser Artikel soll lediglich darauf hinweisen, dass die jährliche Männerfeindlichkeit zum Vatertag auch zu Entsprechungen auf der anderen Seite führen kann. Beide Geschlechter bekleckern sich nicht immer mit Ruhm.

Nachdem nun der Vatertag so gewöhnlich und skandalträchtig wie eh und je an uns vorübergezogen ist, ist diesen Sonntag endlich wieder Zeit für den Tag der Tage! Es ist wieder Muttertag!

Negative Aspekte? Vergessen!

Es ist der Tag, an dem viele negative Aspekte (Kindstötungen) oder das lautstarke Bedauern des eigenen Mutterseins (regretting motherhood) endlich wieder in Vergessenheit geraten! Das Patriarchat (die Herrschaft des Vater über die Mutter!) ist stets gemein zur alleingestellten Frau als Mutter!

Schluss mit verlogener Propaganda, die das Bild der Mutter wanken lässt! Gerade die Frankfurter Allgemeine tut sich hier negativ hervor:

Bereute Mutterschaft – Lass es wegmachen, oder was?

Regretting motherhood (die Mutterschaft bereuen): Ist das jetzt Pflicht? Man muss es fast annehmen. Die von der Soziologin Orna Donath mit einer Studie zu 23 befragten israelischen Müttern ins Rollen gebrachte und mit einem Buch erneut befeuerte „Debatte“ wurde von allen sofort für „wichtig“ gehalten: Mütter trauten sich zu sagen, dass sie es bereuen, Kinder bekommen zu haben, weil sie zu wenig Zeit für sich selbst haben, und dass sie, könnten sie noch mal von vorne anfangen, gar keine Kinder haben wollten. Für den Mut muss man ihnen in der Tat gratulieren. Selten haben sich Frauen dermaßen rücksichtslos über ihre eigenen Kinder geäußert, wie bei Donath des Langen und Breiten nachzulesen ist.

Oder hier:

Regretting Motherhood – Raus mit der Muttersprache

Arbeite oder arbeite nicht, du wirst beides bereuen: Mit dieser Erkenntnis wird konfrontiert, wer die aktuellen Debatten über Mutterschaft verfolgt. Während die einen unter dem Schlagwort „Regretting Motherhood“ erklären, sie empfänden in der Beschäftigung mit ihren Kindern nicht einmal vorübergehend die Erfüllung ihres Lebens, [..]

Na, das nenne ich doch bösartiges Sägen am Bild der Mutter!

Ich gebe es aber zu: Auch ich habe bereits am Bild der Mutter gesägt. Ich habe namlich behauptet, dass viele Mütter aus purem Narzismus ihre Kinder als Begründung für den Kindesentzug gegenüber dem Mann vorschieben. Das tut mir natürlich am Tag der Tage leid!

So etwas schreibe ich natürlich nie wieder:

Es wurde nicht die Trennungssituation für die Verzweiflung und Trauer der Kinder verantwortlich gemacht; der Mann wurde durch seine Bemühungen die Beziehung noch einmal aufleben zu lassen zum Schuldigen. Es wurde deswegen geschlussfolgert, dass der Ex dementsprechend schlecht für die Kinder sei, weil er doch ursächlich für die Trauer der Kinder sei. Es wurde von mehreren Frauen überlegt, dem Vater die Kinder vorzuenthalten.

…und dann biegt auch noch eine Laurie Penny um die Ecke und möchte die Schwangerschaft – das Alleinstellungsmerkmal der Frau – am liebsten ganz abschaffen:

Außerdem bin ich überhaupt nicht wild auf eine Schwangerschaft. Dafür sollte es wirklich technische Alternativen geben.

Da muss ich doch direkt eins der häufigst bemühten Wörter der L-Presse bemühen: Das ist ja wohl mal hefitge Hetze und hate speech gegenüber der Mutter! Wo ist bloß die feministische Bundesjustizministerin, wenn man sie gerade braucht?

Man belässt es aber nicht dabei, Mütter der Kindstötung oder der Lieblosigkeit gegenüber dem eigenen Kind zu bezichtigen! Jetzt spricht man von der Mutter als Täter in Sachen Missbrauch:

Mütter als Täter – Gefährliche Liebe

Haben Sie sich schon überlegt, warum Ihr älterer Sohn immer ruhig einschlief als Baby, während ihr jüngerer jetzt gemäss Ihrer Aussage dauernd weint?», fragen die Polizistinnen die Mutter, die sie auf der Strasse beobachtet hatten, wie sie ihr schreiendes Kleinkind heftig schüttelte, angeblich um es zu beruhigen. «Erziehen Sie Ihre Söhne unterschiedlich?» – «Ja, dem Kleineren wichse ich abends keinen. Die Sozialarbeiterin hat gesagt, das sei nicht gut, deswegen mache ich es nicht mehr. Es ist schon blöd, denn beim Älteren hat es super funktioniert.»

Erst in den letzten Jahren ist Kindsmissbrauch durch Mütter oder weibliche Verwandte zum Thema geworden. Eine Zählung von Suchanfragen im Internet zu Sextäterinnen zeigt einen deutlichen Anstieg seit 2008. Studien und Statistiken gibt es trotzdem erst wenige. «Es ist ein Tabuthema, auch in der Forschung», sagt der Psychologe Markus Landolt. «Es gibt auch deshalb wenig Zahlen, weil die Definition des Tatbestands schwierig ist. Anders als bei Missbrauch durch Väter kann man weniger klar sagen, wann es sich noch um körperliche Zuneigung im Sinne von Mutterliebe handelt und wann die Grenze überschritten wird und die Handlungen nur noch aus eigennützigen Motiven der Mutter durchgeführt werden und die körperliche Integrität des Kindes verletzen.»

Dazu gibt es auch noch einen Film und einen Videoclip! Na, wenn das der Feminismus hört!

Auf die Mainstream-L-Presse wird Verlass sein!

Denn wir wissen doch alle: Frauen können alles genauso gut wie Männer, sind aber empathischer und „sozial intelligenter“ – also irgendwie gleicher oder vielleicht doch besser?

Die taz wird zu diesem Anlass ganz auf Linie sein: Ein Artikel wie zum Vatertag wird wohl nicht erscheinen. Auch so ein böser Artikel zum Muttertag von Lotoskraft wird uns durch die Mainstream-L-Presse erspart bleiben.

Auch an diesem Muttertag werde ich keinen Kontakt zu meiner Mutter und der Oma meines Kindes haben. Es war zuviel des mütterlichen Narzismus‘.

Jetzt teert und federt mich. Bedenkt aber: Die Themen sind ernst.