Technik - Faktum Magazin

Frauen in der IT

EMMA, ENIAC und die Rolle der Frau

Das Jahr 2016 startet, wie das Vorjahr durchgängig verlief: Feminismus zeigt seine einseitige Betrachtung der Realität.

Es spricht nichts dagegen, die Rolle der Frau in der Geschichte der Computer aufzuarbeiten. Man sollte dies allerdings objektiv tun.

EMMA zeigt einen wenig objektiven Blick auf die Rolle der Frau.

EMMA: Die ersten Computer

ENIAC musste also bedient werden. Den Männern schien das zu langweilig. Sie wählten sechs Frauen aus dem bewährten Rechnerinnen-Team, die die Maschine sozusagen programmieren sollten. Programmieren war damals also noch Frauensache. Es gab keine Anleitung. Das heißt, die ENIAC-Frauen brachten sich die Bedienungen selbst bei. Niemand kannte den Rechner so gut wie sie.

Wikipedia: ENIAC – Dateneingabe

Der ENIAC wurde programmiert, indem man die einzelnen Komponenten mit Kabeln verband und die gewünschten Operationen auf Drehschaltern einstellte. Der ENIAC wurde von Frauen programmiert, den „ENIAC-Frauen“: Kay McNulty, Betty Jennings, Betty Snyder, Marlyn Wescoff, Frances Bilas und Ruth Teitelbaum. Sie hatten zuvor für das Militär ballistische Berechnungen an mechanischen Tischrechnern angestellt.

hnf.de: ENIAC – Der erste Röhrenrechner im Maßstab 1:1

Der funktionale Aufbau unterschied sich ganz wesentlich von dem der Mark I und seinem „Nachfolger“, dem EDVAC. Die Programmierung erfolgte über Kabelverbindungen. Damit wurden Taktimpulse von der Steuereinheit – hier Master Programmer genannt – an die Rechenwerke weitergegeben. Die Beschaltung der Anlage, also die Programmierung, konnte je nach Problemstellung mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Zur Geschichte des ENIAC in der Wikipedia:

Im Auftrag der US-Armee wurde er ab 1942 von J. Presper Eckert und John W. Mauchly an der University of Pennsylvania entwickelt und am 14. Februar 1946 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Infomatik-Frauen.de: Die ENIAC-Programmiererinnen

Da es keinerlei Handbücher gab, mussten sie Schaltpläne der Anlage lesen. Ihre Programmierdozenten waren die ENIAC-Entwickler selbst: u.a. Herman Goldstine, John Holberton, Harry Huskey, John Mauchley und Presper Eckert. Im November 1945 startete für alle der erste Praxistest: eine Berechnung für das Manhattan-Projekt zum Bau von Wasserstoffbomben. Hierzu kamen Physiker aus Los Alamos, die Berechnungen mit ENIAC durchführten. Nach Beendigung dieses Tests wurde ENIAC im Februar 1946 der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis dahin unterlag das Projekt wie später auch viele der durchgeführten Arbeiten militärischer Geheimhaltung.

An der Programmierung beteiligten sich noch zwei andere Frauen intensiv: die Mathematikerin Adele Goldstine sowie Klare von Neumann (Ehefrauen vom Projektleiter Herman Goldstine und vom Mathematiker John von Neumann, der an der Universität von Philadelphia lehrte und seit 1944 beratend in das ENIAC-Projekt involviert war).

Fassen wir kurz zusammen:

Die Programmierung des ENIAC hatte viel mit geduldiger Handarbeit zu tun und den „Männern schien das zu langweilig“. Man könnte es aber auch objektiv formulieren: „Die Männer (die den ENIAC entwickelt haben) hatten für die zeitaufwendige Programmierung keine Zeit.“ Dass man nun Mathematiker für diesen Job nimmt, erscheint schlau. Ein Mathematiker ist eher in der Lage Steckfehler zu erkennen, als jemand, der von mathematischen Operationen keinerlei Ahnung hat. Dass diese Mathematiker weiblich waren, kann seinen Grund haben, muss es aber nicht.

Die Aussage, dass die Frauen sich die Maschine „selbst beigebracht haben“, ist absurd.

Ihre Programmierdozenten waren die ENIAC-Entwickler selbst: u.a. Herman Goldstine, John Holberton, Harry Huskey, John Mauchley und Presper Eckert.

Die EMMA leistet aber wieder Großes, Falsches, wenn sie schreibt

Es gab keine Anleitung. Das heißt, die ENIAC-Frauen brachten sich die Bedienungen selbst bei. Niemand kannte den Rechner so gut wie sie.

Natürlich kannten die „Strippenzieherinnen“ den Rechner besser als die Entwickler der Maschine – aber nur, wenn man Fleißarbeit und mathematische Kenntnisse in einen Blick pressen will, der vom angeblichen Patriarchat besessen ist.

Die EMMA versucht hier die Arbeit der „Programmierer“ über die Arbeit der Entwickler zu stellen, weil die Programmierer weiblich waren. Wenn es um Trümmerfrauen geht, geht man ähnlich vor.

Clip – auf Englisch. Dort wird das „Strippenziehen“ explizit erwähnt. (ca. 04:27)

Bei Telepolis gibt es weitere Informationen zum ENIAC.


Nachtrag:

Die EMMA hat eine ganz eigene Wahrnehmung von Frauen und IT.

http://www.danisch.de/blog/2016/02/21/frauen-korrelationen-und-kausalitaten/