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Ein Artikel von Professor Dr. Günter Buchholz in der Huffington Post aus dem Jahr 2014 fordert

Humanismus statt Feminismus

Der Humanismus wendet sich ohne Unterschied an alle Menschen. Er ist universell.

Artikel 1 des Grundgesetzes spricht deshalb von „der Würde des Menschen“. Der Feminismus ist deshalb ein Rückfall, eine Regression, weil er seine Aufmerksamkeit von vornherein nur auf das weibliche Geschlecht einengt. Das weibliche Geschlecht wird einseitig beleuchtet, auf das männliche Geschlecht fällt tiefer Schatten. Was Brecht in seiner Zeit mit Blick auf die unteren Schichten der Gesellschaft schrieb, das trifft heute auf die Männer und das männliche Geschlecht überhaupt zu.

Der Artikel 3 des Grundgesetzes (in der Fassung von 1949) drückt diese universalistische Grundhaltung aus. Gleichberechtigung aller Menschen soll gelten und gewährleistet werden, und niemand soll diskriminiert werden, schon gar nicht „positiv“ im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Es geht im Grundgesetz im Kern um die Rechte des Individuums gegenüber dem Staat. Damit ist alles gesagt, was notwendig ist.

Es kann zum Artikel 3 Grundgesetz (1949) schlechthin keine sinnvolle Ergänzung geben.

Grundgesetzänderung 1994: Verfassungswidrigkeit

Der Artikel geht anschließend auf eine mögliche Verfassungswidrigkeit der Grundgesetzänderung von 1994 ein.

Und tatsächlich liegt der Grundgesetzänderung von 1994 (in Gestalt von Art. 3 (2) Satz 2) ein schwerer logischer Fehler zugrunde.

Grundgesetz, Artikel 3

  1. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
  2. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
  3. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Satz 2 der 3. Artikels ist wiederholend. Er wiederholt etwas, das bereits in Satz 1 festgestellt wurde: Männer und Frauen sind nun einmal Menschen und diese sind vor dem Gesetz gleich. Satz 2 impliziert allerdings das Vorhandensein „real existierender“ (tatsächlicher) bestehender Nachteile. Es wurde ein „feministischer Auftrag“ durch die Hintertür installiert. Erneut fehlen hier die Kinder. Allerdings: Kinder, Männer und Frauen sind schon in Satz 1 des 3. Artikels abgehandelt – auch Trans- und Intersexuelle werden durch den Ausdruck „Mensch“ erfasst. Erreichtes Ziel war es, feministische Betrachtung in das Grundgesetz zu bringen. War es vormals geschlechtsneutral, geht es nun um Frauen und Männer. Schon wurde ein gewisser Sexismus im Grundgesetz etabliert.

Seit dem Jahr 1994 können sich Feministen nun auf das Grundgesetzt berufen, wenn sie vorgeschobene Diskriminierung beseitigen wollen. Der Auftrag zur Beseitigung der erdachten Diskriminierungen steht doch bereits im Grundgesetz.

Überdies ist der übliche Standardverweis auf statistische Unterrepräsentanz in von Frauen begehrten Positionen falsch, weil statistische Ungleichheiten keine Folgen von Diskriminierung, sondern eine Folge individueller und freier Wahlentscheidungen sind, zum Beispiel bei der Wahl von Studium oder Beruf.

Unterstützt wird die Argumentation zur grundgesetzkonformen Beseitigung ausgedachter Benachteiligung durch das Gespinst eines grundsätzlich männerbevorzugenden Patriarchats. Diese feministische Theorie ist nach wie vor eine Theorie und wird gerne und ständig als Realität durch den Feminismus verkauft. Es gibt kein Patriarchat und es hat niemals ein Patriarchat gegeben. Schlimm genug, dass aus dem Begriff „Mensch“ im Grundgesetz die Begriffe „Mann“ und „Frau“ geworden ist.

Die Aufspaltung des Menschen wird auch im Ausdruck „Bürgerinnen und Bürger“ deutlich. Grundsätzlich ist diese Ausdrucksweise falsch, wenn man nicht unbedingt auf die unterschiedlichen Geschlechter hinweisen muss. Dies ist in der gewöhnlichen Ansprache durch einen Politiker zumeist nicht der Fall. In „Bürgerinnen und Bürger“ werden dann allerdings die weiblichen Bürger doppelt genannt: Sie sind nämlich Teil des normalen Bürgers und Teile der Bürgerinnen. Was aber geschieht nun über das Grundgesetz, wenn man diese tatsächliche „Benachteiligung“ des Mannes anmerken möchte? Nichts. die Grundgesetzänderung bezieht sich nur auf die Benachteiligung der Frau. Auch wenn dieses Beispiel sehr konstruiert ist, es ist beispielhaft und deutet die Wege an, die beschritten werden. Die Idee des Patriarchats lässt eine Benachteiligung für Männer nicht zu. Daher soll die Grundgesetzänderung nur für Frauen greifen.

Bevor aus Mennsch „Mann und Frau“ wurde, war zumindest das Grundgesetz eindeutiger und hatte weniger Schlagseite hin zur Förderung von nur einem Geschlecht. Die Folgen sind bekannt, aber nicht jedem ersichtlich.

Feministischen Geschlechterkampf beenden!

Ausgehend vom Patriarchatsdogma – und in diesem Sinne logisch und folgerichtig – wird das männliche Geschlecht von der Wiege bis zur Bahre absichtsvoll, planmäßig und systematisch benachteiligt, wo immer sich der Feminismus hat durchsetzen können. Denn das ist sein Programm.

Unter Vorschiebung eines nicht-existenten Patriarchats wird also das genaue Gegenteil etabliert: Die systematische Unterdrückung des männlichen Geschlechts.

Problematisch wird es, wenn dieses System von vielen Männern unterstützt wird. Zu diesem Phänomen gibt es einige Theorien, zu denen Jan Deichmohle einige Gedanken ausgearbeitet hat.

Zusätzlich zu diesen Ausführungen ist der Artikel

Genderdebatte: Der neue Feminismus als Abkehr von der Aufklärung

erschienen.

Feminismus hat eine Deutungshoheit und Definitionsmacht erlangt, die seinesgleichen sucht.

Man kann kaum eine Zeitung aufschlagen, ohne dabei feministische Kritik am Rechtssystem, dem Internet, an Mainstream-Politik oder Kinofilmen zu lesen. Kultur wird heutzutage an ihrer Bereitschaft gemessen, sich den Werten des neuen Feminismus zu fügen.

Ich gehe noch weiter und behaupte konkret, dass man sich sich nicht feminismuskritisch äußern kann, ohne direkt und ultimativ in den Nazisack gepackt und mit der Nazikeule bearbeitet zu werden. In diesem Sack findet man die unrühmliche Gesellschaft eines wahnsinnigen Norwegers, der viele Menschen auf dem Gewissen hat. Feminismus ist hier menschenverachtend, rücksichts- und kompromisslos.

In der Welt der Politik ist der neue Feminismus eine dominante Größe. Die Vorstellung, dass Frauen andere und auch bessere Politik machen, wird mittlerweile weitgehend akzeptiert. Hillary Clinton versprach, Frauenrechte zu einem tragenden Pfeiler ihres zukünftigen Handelns in der internationalen Sphäre zu machen.

Feminismus ist schon lange in der Politik angekommen und hat sich derartig etabliert, dass von einer humanistischen oder einer durch die Aufklärung geprägten Politik schon lange nicht mehr die Rede sein kann. Die huministische Politik ist der feministischen Politik gewichen. Deutlich wird dies z. B. am altbekannten Satz der SPD „wer eine menschliche Gesellschaft will, muss die männliche Gesellschaft überwinden“. So richtig bewusst wird es durch den „Noichl-Bericht“ der EU. In diesem wird ein sehr negatives, einseitiges Bild des Mannes gezeichnet – die Ursachen dieses Bildes werden zu deutlich.

Somit gingen die Zeiten schnell vorüber, in denen der Feminismus als Ideologie kleiner Frauengruppierungen angesehen wurde. Stattdessen ist er nun das ordnende Prinzip weiter Teile des öffentlichen Lebens im Westen. Politik, Medien, Kultur, internationale Beziehungen, globale Konflikte – kein Bereich blieb davon unberührt.

Die logische Folge ist dementsprechend, dass der Humanismus aus „weiten Teilen des öffentlichen Lebens“ zugunsten des Feminismus gewichen ist. Auch wenn sich der Feminismus gerne als den besseren Feminismus verkauft: Er ist es nicht. Im Artikel – Feminismus und Humanismus – eine Abgrenzung – habe ich ebenfalls darauf hingewiesen, dass Feminismus nicht zum Humanismus zugehörig verknüpft werden darf.

„Der neue Feminismus ist eine Ideologie der herrschenden Klasse“

Und dennoch scheint hier etwas überaus neu zu sein. Der neue Feminismus ist eben nicht eine bloße Fortsetzung jener in den vergangenen Jahren rasenden Debatten. Am treffendsten lässt er sich vielmehr als eine Ideologie der herrschenden Klasse beschreiben. Er wurde zum moralischen und politischen Verbundstoff der auseinandergebrochenen, post-politischen Eliten des Westens, zu einem Mittel abgehalfterter Institutionen, um ihre moralische Selbstdarstellung zu pflegen und sich fortschreitend in weitere Bereiche des Lebens, der Sprache und des Denkens der Menschen einzumischen.

 

Feministische Politik ist tatsächlich keine Politik, die eine Gleichberechtigung der Menschen sucht. Zunächst ist die Betrachtung der Welt von Anfang an einseitig. Es wird die per se diskriminierte Opferrolle der Frau, die durch das angebliche Patriarchat benachteiligt wird, eingenommen. So begründet der Feminismus dann Forderungen, die sowieso bereits von der Gesellschaft bevorzugte Personen trifft. Eine Quote für den Aufsichtsrat trifft nicht die Friseuse, die Verkäuferin oder gar die Metzgerin. Professorinnenstellen treffen ebenso wenig die Menschen aus förderungswürdigen Klassen. Dass eine solche geschlechtslastige Förderung von Beginn an sexistisch ist, liegt auf der Hand.

Dieser Sexismus ist ein weiteres Argument gegen die Vorstellung von Humanismus im Feminismus.