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Frau.
Macht.
Politik.

Feministische Ziele auf den Punkt

Aus der Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein.

Während eines Aufenthaltes in Schleswig-Holstein habe ich eine Ausgabe der feministischen Parlamentszeitschrift des Bundeslandes in die Hand bekommen. Ob die Zeitschrift immer derartig feministisch ist, kann ich aufgrund mangelnder Vergleichsmöglichkeiten nicht beschwören. Die Ausgabe von März 2015 ist es.

Die Zeitschrift beinhaltet nichts grundlegendes Neues. Es werden alte Märchen zu einem abgestandenen Eintopf neu aufgekocht. Gekocht ist zu viel gesagt. Gekochtes ist heiß, hier ist die Botschaft eher abgekühlt.

Allerdings sieht man anhand der Parlamentszeitschrift, was der Feminismus will: Er möchte Macht.

Schlimm ist allerdings, dass es sich um eine Zeitschrift aus dem Schleswig-Holsteinischen Landtag handelt. Letztendlich bedeutet dies, dass dort der Feminismus fest im Sattel ist und Schleswig-Holstein feministisch regiert wird.

Frau. Macht. Politik.Es beginnt mit dem Titelbild:

Frau.

Macht.

Politik.

Es wird von Anfang an deutlich: Es geht nicht um politische Verbesserungen. Es geht der feministischen Frau um Macht durch Politik. Es könnte nun kritisch entgegengesetzt werden, dass es sich beim Titel um „neumodisches Twitterdeutsch“ handele. Es ginge nur darum, etwas zu betonen. Dem kann man entgegenstellen, dass der Feminismus sehr wohl weiß, mit Sprache umzugehen. Daher ist die Genderisierung der Sprache für den Feminismus auch so wichtig. Wer in einer ideologischen Sprache spricht, denkt auch in ihr.

Frau. Macht. Politik.“ ist kein Satz. Es sind drei Worte, die nebeneinander einen eindeutigen Sinn ergeben. Man kann die drei Worte eindeutig als Satz lesen: „Frau will Macht durch Politik.“ Damit ist es auf den Punkt gebracht. Es geht um die Verteilung von Macht.

Das Titelbild alleine genügt, um die Ziele in Schleswig-Holstein auf den Punkt gebracht zu erkennen. Es musste allerdings eine komplette Zeitschrift gefüllt werden. Es gibt einiges zu entdecken.

Gleiche Bezahlung noch in weiter Ferne:
Männer kommen schneller nach oben (S. 4)

Es geht um den „Equal Pay Day“ und den feministisch erschaffenen Gender Pay Gap.

Am 20. März war „Equal Pay Day“. Der „Tag der gleichen Entlohnung“ markiert den Zeitraum, den Frauen in Deutschland über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen. Der Landtag diskutierte vor diesem Hintergrund über die Rolle von Frauen in Beruf und Gesellschaft. Umstritten blieben die Gleichstellungspolitik des Landes und die jüngsten Vorstöße: die gerade beschlossene 30-prozentige Frauenquote in Aufsichtsräten größerer Unternehmen und das geplante Gesetz zur Offenlegung der Gehaltsunterschiede in Betrieben.

In diesem einleitenden Absatz stecken Fehler. Es gibt nicht „die Männer“ und „die Frauen„. Es gibt durchaus Männer, die zu denselben Konditionen arbeiten wie viele Frauen: Nämlich eine geringere Wochenarbeitszeit, eine geringere Qualifizierung, weniger Überstunden, schlechter bezahlter Berufszweig usw. Dies wurde oftmals aufgezeigt. Die Durchschnittsarbeitszeit der Frau liegt deutlich unter der des Mannes.

Man könnte vom „Sex Worktime Gap“ sprechen. Aufgrund der geringeren Arbeitszeit lässt sich feststellen, dass Frauen oftmals besser als Männer bezahlt werden, wenn man vom Netto-Stundenlohn ausgeht.

Es geht altbekannt weiter:

22 Prozent beträgt der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern nach Angaben der Organisatorinnen des „Equal Pay Day“.
„Das ist und bleibt ein Skandal“, schimpfte SPD-Fraktionschef Ralf Stegner. Das Motto müsse lauten: „gleicher Lohn für gleiche Arbeit, etwas anderes kommt nicht in die Lohntüte.“

Es geht also wieder um das Gender Pay Gap mit altbekannten falschen Zahlen. Welche Glaubwürdigkeit die Organisatorinnen des „Equal-Pay-Day“ haben, wird nicht deutlich. Einem Politiker, dem es an der Wahrheit gelegen ist, sollte bekannt sein, dass die Zahlen allesamt falsch sind. Wahrheitsliebe kann und darf man Politikern aber nicht unterstellen. Katastrophal hingegen ist es, wenn diese Unwahrheiten in einem offiziellen Druckwerk des Landesparlamentes erscheinen.

Später wird allerdings eine Teilseriösität erreicht, indem man von einer „bereinigten Lücke von sieben bis acht Prozent“ redet und zur Erkenntnis kommt, dass sich Frauen häufig oft für schlechter bezahlte Berufe entscheiden. Die bewusste Fehlinformation der Lohnlücke von 22 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} steht aber noch im Raum. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass sich eklatante große Zahlen eher einprägen als weniger aufsehenerregende. Dies ist im Feminismus bekannt.

Es kommt zu fragwürdigen Aussagen:

Typisch weibliche Eigenschaften wie „Einfühlungsvermögen, Kommunikatiosfähigkeit, Teamgeist“ müssen besser bezahlt werden, mahnte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Eka von Kalben.

Auf der einen Seite ist alles sozial konstruiert, auf der anderen Seite werden gewisse Eigenschaften dann allerdings als weiblich bezeichnet. Je nachdem wie man es braucht. Es geht nicht um Verdienst durch Hard Skills (Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten), sondern um Verdienst durch angebliche, weibliche Soft Skills (Eigenschaften, s. o. „Einfühlungsvermögen….“) Das Berufsleben besteht allerdings zum größten Teil aus Tätigkeiten, die auf können und nicht auf Eigenschaften beruhen.

Interessant ist, dass Unterschiede zwischen Männern und Frauen immer so lange „sozial konstriert“ sind, so lange es gut für die Frau ist.

Die genannten Eigenschaften dem weiblichen Geschlecht zuzuschreiben, ist zudem aus humanistischer Sicht sehr bedenklich. Liedtexte, Gedichte, Bilder von Männern sprechen eine andere Sprache.

Eka von Kalben ist generell auf Diskriminierungssuche. Zur Offenlegung der Gehälter sagt sie: „Wie soll ich gegen eine Diskriminierung angehen, wenn ich gar nicht weiß, dass sie besteht?“ Dabei ist es feministisch doch verbreitet, Diskriminierungen durch Statistikfälschung und Fehlinterpretation zu generieren. Als feministische Poltikerin muss sie aber auf Jagd nach der Diskriminierung der Frau sein: Es geht schließlich um „Frauen und Macht durch Poltitik.

Dass z. B. Tarifverträge – rechtlich geregelte Verdienste allgemein – einen Unterschied in der Bezahlung zwischen beiden Geschlechtern verhindert, kommt einer feministischen Politikerin nicht in den Sinn. Es geht um Gleichstellung bei der Arbeit. Frauen sollen trotz anderer Tätigkeit dasselbe verdienen wie Männer. Soft Skills werden Hard Skills gleichgestellt.

Im weiteren Verlauf geht es um Positionen im Öffentlichen Dienst.

Öffentlicher Dienst
Nur wenige Frauen haben Top-Jobs

Über 56 Prozent der Beschäftigten in Ministerien und Landesämtern sind Frauen. Aber nur wenige sitzen auf einem Chefsessel.

Diese Aussage ist plakativ. Sie beinhaltet keinerlei Informationen, die Gründe für diese Tatsache aufzeigen. Um welche Qualifikationen von Männern und Frauen geht es? Aufgrund dieser Aussage lässt sich nichts schlussfolgern. Vor allem lässt sich keine Diskriminierung der Frau feststellen.

Es wird bemängelt, dass Teilzeitjobs schlechter berücksichtigt werden als Vollzeitjobs. Es wird eine „strukturelle Diskriminierung von Frauen“ festgestellt. Die Frage ist nun: Gibt es nicht tatsächliche Unterschiede in der Leistung, ob jemand Teilzeit oder Vollzeit arbeitet? Es ist zudem ein Kostenproblem. Ein Angestellter in Vollzeit kostet weniger als mehrere Angestellte in Teilzeit.

Für Feministen ist Geld allerdings kein gutes Argument. Sie sind es gewöhnt, dass Frauen in besonderer Weise finanziell gefördert werden. Dies äußert sich in Gleichstellungsstellen, Professorinnenstellen usw.

Es geht anschließend wieder konkret um Macht.

Wertekongress:
Die weibliche Seite der Macht

Es geht mit der „typisch weiblichen Zurückhaltung“ weiter:

„Frauen stehen bei Diskussionen erst auf, wenn sie inhaltlich etwas zu sagen haben“, hat die ehemalige Kieler Oberbürgermeisterin und CDU-Landtagsabgeordnete Angelika Volquartz beobachtet: „Männer stehen dagegen auf, um Präsenz zu zeigen.“

Frauen hätten eine Tendenz zur Harmonie, befand Sozial-Staatssekretärin Anette Langner (SPD)

Diese Tendenz zur Harmonie habe ich gerade bezüglich des Rederechts selbst in der Linken erfahren. Dort gilt das „paritätische Rederecht“. Das bedeutet, dass Männer und Frauen abwechselnd sprechen. Es kam häufig vor, dass sich Frauen, die nichts zu sagen hatten, um das Rederecht beworben haben. Dies führte dazu, dass Männern, die tatsächlich etwas zu sagen hatten, die Zeit fehlte. Das war die gelebte Tendenz zur Harmonie.

Diese Tendenz zur Harmonie kann man wie jede Zuschreibung von Soft Skills hinterfragen.

Es folgen zwei „Pionierinnen in der Politik“ und eine Umfrage unter Besuchern worin sich Politik von Frauen und Männern unterscheidet. Die Aussagen sind widersprüchlich und ideologisch gesteuert.

Auch wenn sich die feministische Frau durch ihre Tendenz zur Harmonie gerne die Eigenschaften Einfühlungsvermögen, Kommunikatiosfähigkeit und Teamgeist selbst zuschreibt, bleibt die Zeitschrift hier auch jeden Beweis für jede einzelne These schuldig.

Erschreckend ist die Deutlichkeit, dass das schleswig-holsteinische Parlament fest in feministischer Hand ist.

Die „empathischen“ Ziele der feministischen Frau sind letztendlich doch nur die Macht.