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Eine grundlegende Taktik des Feminismus ist es, ihn als humanistisch erscheinen zu lassen. Dies wird über unterschiedliche rhetorische Mittel versucht. Im Kern kann Feminismus allerdings nicht humanistisch sein. Ein immer wiederkehrendes Mittel zur Täuschung der Menschen ist es, Definitionen zu bemühen, die ihn in einem solchen Licht erscheinen lassen.

Ich möchte den Feminismus und den Humanismus in diesem Artikel einander gegenüberstellen. Grundlegende Voraussetzungen des Feminismus widersprechen einer humanistischen Ausrichtung.

Zunächst wird von Feministen zumeist auf eine Definition (hier der Wikipedia) verwiesen. Diese Definition ist aufgrund der feministischen Ausrichtung der Wikipedia aber keinesfalls objektiv. Dennoch genügt sie, um Hinweise darauf zu finden, dass beide Strömungen zueinander widersprüchlich sind:

Feminismus (abgeleitet von französisch féminisme) bezeichnet sowohl eine akademische als auch eine politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie das Ende aller Formen von Sexismus eintritt. Daneben verweist Feminismus aber auf eine politische Theorie, die nicht nur einzelne Anliegen im Blick hat, sondern die Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse verfolgt; sie strebt einen grundlegenden Wandel der sozialen und symbolischen Ordnung an (auch in den vertrautesten und intimsten Geschlechterverhältnissen) und erlaubt gleichzeitig Deutungen und Argumente zu deren Kritik.

Die humanistische Friedfertigkeit des Feminismus im Blick.
„We can do it!“ Die humanistische Friedfertigkeit des Feminismus im Blick.

Auffällig ist hier zunächst, dass ausschließlich von Frauen erwähnt gesprochen wird. Es geht nicht um den Menschen, es geht um die Frau. Weitergehend wird im Feminismus definiert, dass Männer keinen Sexismus erleiden können, weil Sexismus und Rassismus nur Menschen erleiden können, die nicht privilegiert sind. Darauf komme ich später noch zu sprechen.

Die Wikipedia ist bemüht, in ihrer Definition des Feminismus den Anschein von humanistischen Zielen zu erwecken. Da Menschenrechte von Männern aber schon hier ausgeblendet werden, werden sie auch gar nicht erst in die Betrachtung für die Endziele des Feminismus aufgenommen. Es geht schlicht und einfach um die Kollektivrechte der Frau.

Auf der Seite der bpp (Bundeszentrale für politische Bildung), die ebenfalls feministisch ausgerichtet ist, findet sich die folgende Definition für Feminismus:

Feminismus
[lat.] F. bezeichnet a) eine Bewegung, die sich für politisch-praktische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenschancen von Frauen einsetzt (Frauenbewegung, Emanzipation), und b) theoretisch-wissenschaftliche Bemühungen, die Diskriminierung des weiblichen Geschlechts als Barriere wissenschaftlicher (und praktischer) Erkenntnis wahrzunehmen und zu überwinden.
Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 5., aktual. Aufl. Bonn: Dietz 2011.

Auch hier geht es ausschließlich um die Frau. Während sich die Wikipedia noch bemüht, eine Definition zu schreiben, auf die Feministen verweisen können, damit der F. als humanistisch durchgehen könnte, wird hier direkt auf eine Definition verzichtet, in der sich auch der Mann wiederfinden kann. Den Feminismus der Bundeszentrale für politisch, feministische Bildung (bpp) habe ich in einer Veranstaltung zum Thema Familie erlebt und in meinem Blog beschrieben.

Ich stelle also fest, dass grundsätzliche Definitionen des Feminismus keinen Beleg für eine Beteiligung der Rechte des Mannes an der Verbesserung von Lebensumständen gibt. Daraus folgt, dass im Feminismus die Betrachtung des Mannes als Träger von Rechten und Bedürfnissen zweitrangig ist. Eine solche Unterteilung der Menschen in „Menschen, die zu betrachten sind“ und „Menschen, die nicht zu betrachten sind“ widerspricht dem Humanismus.

Die Idee eines Patriarchats steht dem Humanismus diametral gegenüber

Die Wikipedia ist feministisch. Daher lässt sie sich bei dieser Thematik für einen Nachweis des Nicht-Humanismus des Feminismus hervorragend heranziehen.

Die Definition des Patriarchats in der Wikipedia:

Patriarchat (wörtlich „Väterherrschaft“) beschreibt in der Soziologie, der Politikwissenschaft und verschiedenen Gesellschaftstheorien ein System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von Vätern und Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Ein Synonym für Patriarchat ist die wenig gebräuchliche Neubildung Androkratie, wörtlich „Herrschaft des Mannes“.

Die Hypothese des Patriarchats ist eines der Fundamente des Feminismus. Die Idee des Patriarchats ist für den Feminismus so grundlegend, dass die Theorie des Patriarchats durch den F. nicht mehr als Theorie, sondern als Fakt vermittelt wird. Ich kenne z. B. keine feministische Schrift, die diesen Ausdruck verwendet und ihn definiert und begründet. Er wird grundsätzlich als Fakt vorausgesetzt. Es handelt sich aber um eine Theorie. Ein Patriarchat wurde nie nachgewiesen.

Der feministische Patriarchatsbegriff

In der feministischen Theoriebildung seit den 1960er Jahren ging es darum, die Naturwüchsigkeit der Beziehung zwischen Männern und Frauen, wie von Weber vorausgesetzt, und damit der Nachrangigkeit von Frauen in Frage zu stellen. Die zweite Frauenbewegung weitete den Patriarchatbegriff auf die Bedeutung allgemeiner, nahezu global verbreiteter Männerdominanz aus und erweiterte ihn zu einem Synonym für ‚männliche Herrschaft und Unterdrückung der Frauen‚. Patriarchat wurde zu einem Sammelbegriff für Strukturen und Formen von Nachrangigkeit, Ausbeutung und direkter sowie symbolischer Gewalt, die Frauen betreffen, und zur Grundlage feministischer Theorie und Praxis.

Hier wird deutlich, dass der Mann als Träger von Bedürfnissen und Rechten nicht betrachtet wird. Der Mann wird als Frauen unterdrückendes Wesen definiert. Allein diese Definition für eine der wichtigsten Grundlagen des Feminismus widerspricht einem humanismus diametral.

Patriarchat bezeichnet demnach zugleich ein analytisches Konzept und einen Zustand, den es zu bekämpfen und zu überwinden gilt. Als Schlüsselbegriff feministischer Theorie und sozialwissenschaftlicher Forschung gewann das Konzept Patriarchat an Bedeutung, um „Ungleichheiten und Diskriminierungen, die Frauen in den unterschiedlichen Lebensspären betreffen, als Teile eines übergreifenden Phänomens zu erfassen.

Die angebliche Herrschaft des Mannes muss bekämpft werden. Da hier auch direkt das gesamte männliche Geschlecht für eine angebliche Unterdrückung der Frau herangezogen wird, wird auch das gesamte männliche Geschlecht über diesen Patriarchatsbegriff bekämpft. Auch dies belegt die inhumanität des Feminismus.

Bereits im Artikel der Wikipedia über den Feminismus geht es mehrfach um das Patriarchat:

Kate Millett prägte mit ihrem Werk Sexual politics (1969, dt. Sexus und Herrschaft, 1970) entscheidend den Diskurs des radikalen Feminismus in den 1970er und 1980er Jahren. Zum ersten Mal wird darin das Verhältnis von Mann und Frau als Herrschaftsverhältnis begriffen und unter dieser Perspektive analysiert. Kate Millett betrachtet das Patriarchat als das grundlegende Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnis, da es in nahezu allen Gesellschaftsformationen als Konstante vorkommt, auch in sozialistischen. Es steht demnach über dem Klassenwiderspruch. Obwohl Millett sich auch als Sozialistin bezeichnete, forderte sie, das Patriarchat unmittelbar und sofort zu bekämpfen, ohne auf eine sozialistische Revolution zu warten, die nicht auf der Tagesordnung stehe. In diesem Kampf stehen sich Männer und Frauen unversöhnlich gegenüber.

Über Kate Millett, die unter enormen psychischen Problemen litt, habe ich ebenfalls einen ausführlichen Artikel geschrieben, in dem man auch keinerlei Hinweise auf einen Humanismus finden kann. Hinweise auf eine Verknüpfung der beiden Themenschwerpunkte kann man auch in meinem Artikel über Shulamith Firestone nicht finden, die ebenfalls eine der Leitfiguren des Feminismus war.

Zu den bedeutenden feministischen Differenzdenkerinnen der Gegenwart gehören die französische Psychoanalytikerin und Kulturtheoretikerin Luce Irigaray, deren Ausgangspunkt die Theorien von Freud und Lacan sind, und die Schriftstellerin Hélène Cixous. Ihr Ziel ist das Besondere sichtbar zu machen, das die Frau von dem Mann unterscheidet. Sie fordern eine Revolution der symbolischen Ordnung des Patriarchats, mit der die Unterschiede zwischen den Geschlechtern neu bewertet werden. Eine neue symbolische Ordnung, die über die Mutter und andere Frauen definiert wird, postulieren auch die italienischen Philosophinnen um Luisa Muraro, die sich zu der Gruppe Diotima zusammengeschlossen haben. In Deutschland wird dieser Ansatz zum Beispiel von Antje Schrupp vertreten.

Antje Schrupp – ja, sie ist immer wieder für männerfreundliche, humanistische Äußerungen bekannt und „beliebt“. Wer humanistische Aussagen in Antje Schrupps Auslassungen findet, darf sie uns gerne zukommen lassen.

Der sozialistische Feminismus geht von einer grundlegenden Gleichheit der Geschlechter aus und ist skeptisch gegenüber Thesen einer natürlichen Geschlechterdifferenz. Er sieht die Frauenunterdrückung durch zwei zusammenwirkende Strukturen verursacht: den Kapitalismus und das Patriarchat.

Auch im sozialistischen Feminismus ist demnach kein Platz für Humanismus. Auch hier wird der Mann neben dem Patriarchat als Unterdrücker betrachtet. Wer die sozialistische Betrachtung des Kapitalismus kennt, weiß um die Wertschätzung des Mannes durch den sozialistischen Feminismus. Eine Betrachtung des Mannes in Bezug auf Menschenrechte wird durch die Gleichsetzung mit dem Kapitalismus als Feind dementsprechend verneint. Im pelzblog habe ich z. B. über den Feminismus in der Linken geschrieben. Dort ist ebenfalls vom Patriarchat und dem Kapitalismus die Rede.

Grundsätzliche Widersprüche

Die Widersprüche im Feminismus sind offensichtlich.
Die Widersprüche sind offensichtlich.

Im Humanismus geht es um Menschenrechte. Menschenrechte, die beide Geschlechter betreffen. Selbst in der Definition des Humanismus in der Wikipedia ist lediglich an einer Stelle von den einzelnen Geschlechtern die Rede. Nämlich an der Stelle, an der es um Neugründungen von Organisationen im Bereich des Humanismus geht. An dieser Stelle ist von Gleichberechtigung die Rede. Dies betrifft auch immer noch beide Geschlechter, weil eine Gleichberechtigung zunächst geschlechtsneutral daher kommt.

Im Feminismus hingegen wird allein durch die Setzung des Patriarchats als Fakt und Fundament für den Feminismus die Hälfte der Menschheit in ihrer Betrachtung ausgeblendet. Menschenrechte werden in Frauen- und in Männerrechte aufgeteilt. Aufgrund des angeblichen Patriarchats haben Männer sämtliche Rechte, da sie in der Position seien Frauen zu unterdrücken. Dies führt zu einer Ausblendung von Rechten von Männern komplett ausgeblendet.

Zunächst teilt der Feminismus also die Menschenrechte in Männer- und Frauenrechte auf, um die Männerrechte anschließend durch das Patriarchat als irrelevant erscheinen zu lassen. In feministischer Sprache: „Männerrechte werden unsichtbar gemacht.“

Insgesamt wird an den Begriffen Frauen- und Männerrechte deutlich, wie sehr es dem Feminismus daran gelegen ist, Menschenrechte aufzuteilen. Maskulismus ist auch nur als Antwort auf den Feminismus existent. Ohne den Feminismus gäbe es keinerlei Grund für einen Maskulismus. Für Humanisten gibt es weder einen Grund dem Feminismus noch dem Maskulismus anzuhängen. Geht es um Menschenrechte, ist das Geschlecht irrelevant. Erst der Feminismus rückt das Geschlecht als wichtiges Merkmal in den Mittelpunkt. Menschenrechte werden geteilt. Menschenrechte aber sind atomar.

In der Definitition zu in der Wikipedia zum Thema Menschenrechte heißt es dann allerdings ganz artig feministisch:

„Allen einzeln genannten Menschenrechten übergeordnet ist das Prinzip der Gleichberechtigung, das durch Maßnahmen der Gleichstellung umgesetzt wird.“

Begründet wird diese Aussage mit Artikel 3 des Grundgesetzes. Dort wird allerdings ausschließlich von Gleichberechtigung gesprochen:

  1. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
  2. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
  3. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Wie der Artikel zur Aussage kommt, eine Gleichstellungspolitik könne eine Gleichberechtigung hervorbringen, ist schleierhaft. Solche Dinge beruhen auf feministischer Rhetorik: Man verwende möglichst viele Begriffe unbelegt aus unbewiesenen Theorien/Hypothesen und verkaufe diese als Tatsache. So wird der Leser, Zuhörer ständig getäuscht. Bekannt ist dies aus der ständigen Verwendung der Hypothese des Patriarchats als Faktum.

Gleichberechtigung habe ich bereits an dieser Stelle von einer Gleichstellung abgegrenzt.

Ein weiterer Aspekt, warum der Feminismus nicht humanistisch sein kann, ist die ständige Kritik feministischer Frauen an allem, was Männer erschaffen haben. Alles von Männern entwickelte ist patriarchalisch und damit zu verdammen. Humanismus basiert auf den Theorien vieler Männer. Dies allein sollte zu einer kritischen Betrachtung und einer Ablehnung durch den F. führen.

Fazit

Es geht dem Feminismus nicht darum, eine bessere Lebenssituation für beide Geschlechter zu schaffen, sondern stellt die Rechte der Frau in den Mittelpunkt und blendet die Bedürfnisse des Mannes aus – es herrscht ein/das Patriarchat und der Mann ist entsprechend versorgt. Das allein spricht gegen die Möglichkeit, dass ein Feminismus humanistisch sein kein.

Wenn man sich ein wenig tiefergehend mit dem Feminismus beschäftigt, stolpert man sehr schnell über Begriffe, die gegen einen huministischen Feminismus sprechen:

  • Patriarchat,
  • Genderismus,
  • Definitionsmacht usw.

Es wird allein an den Begriffen deutlich:

Humanismus – hier steht der Mensch im Mittelpunkt,

Feminismus – hier steht die Frau im Mittelpunkt, der Mann wird als irrelevant ausgeblendet.

Als Zitat von Bernhard Lassahn: „Es kann nur eine Sache im Mittelpunkt stehen, sonst eiert das Rad.“