
Gerade entdeckt. Die Welt zeigt sich männerfeindlicher denn je.
Der Artikel
Männer sind eben doch die größeren Idioten
schlägt so ziemlich alles an Misandrie in der Presse, was ich bisher lesen durfte:
Männer sind nicht nur Trottel, sondern: Idioten. Frauen, denen dieser Gedanke öfter durch den Kopf geistert, sind sich jetzt eines wissenschaftlichen Hintergrunds sicher. Britische Wissenschaftler haben errechnet, dass der überwiegende Teil der Darwin-Award-Träger männlich ist.
So lautet der Einstieg in einen Artikel von Anja Garms. Diese Worte werden innerhalb des Artikels auch nicht entschärft, sie werden sogar vertieft.
Ihre Ergebnisse deckten sich mit der „Theorie von den männlichen Idioten„. Diese besage, dass der Grund für die erhöhte Risikobereitschaft von Männern, ihre höhere Sterblichkeit bei Unfällen sowie ihre häufigere Einlieferung in Notaufnahmen ist, dass sie schlicht Idioten sind und Idioten eben idiotische Sachen machen.
Die Aussage des Textes ist eindeutig. Die Einstellung der Welt, die solche Artikel veröffentlicht ist eindeutlich: Männerfeindlich; aber es ist ja alles wissenschaftlich begründet:
Derweil betonen die Herausgeber des „British Medical Journal“, die Artikel der Weihnachtsausgabe seien zwar skurril und witzig, aber dennoch durch den üblichen Peer-Review-Prozess gegangen – also von Fachkollegen beurteilt. Es seien mithin echte wissenschaftliche Arbeiten.
Man stelle sich einen Artikel vor, der derartig über Frauen vom Leder zieht. Es ist Zeit für einen Boycott der meisten Presseorgane.
Wie seriös der Artikel ist, zeigt sich an der Bildunterschrift zum Artikel, dort wird eine Aktion eines Radiosenders als Beweis für männliche Dummheit genommen:
Männer tun zuweilen unglaublich dumme Dinge. Besonders intelligent jedenfalls ist der Versuch, nackt einzukaufen, nicht. Gut – hier war er Teil einer Radio-Aktion, in der eine Mutprobe bestanden werden musste. Ansonsten sprechen gleich mehrere Gründe gegen einen Erfolg
Auf diese Art und Weise kann man auch Dummheit erzeugen. Dumm ist es, ein komplettes Geschlecht in den Dreck zu ziehen.
Männer sind so idiotisch, dass sie für die Energieversorgung und die Müllentsorgung sorgen, die Gesellschaft schützen, Menschen in Notsituation retten usw. Die Arroganz mancher Feministen geht ins maßlose. Klar, der Mann ist idiotisch, weil er manchen Menschen die Ressourcen für die Verbreitung einer solchen Hetze zur Verfügung stellt. Das Internet ist nämlich MÄNNLICH.
Edit:
Gerade gesehen – die Science Files haben es ausführlich:
Idiotentest für Journalisten fordert die ersten Opfer
und auch hier
Liebe Verantwortliche bei der dpa
Dort ist folgerichtig dieses zu lesen:
Wenn Sie sich dafür schämen, auf einen so offensichtlichen Satire-Beitrag, wie den von Ben Alexander Daniel Lendrem, Dennis William Lendrem, Andy Gray und John Dudley Isaacs hereingefallen zu sein. Wenn es Ihnen peinlich ist, dass Anja Garms nicht nur ihre Vorurteile über dpa verbreitet, sondern Pressemeldungen Dritter plagiiert, wenn Sie noch Berufsethos und Anstand haben und für sich in Anspruch nehmen, seriösen Journalismus zu betreiben, dann haben Sie eigentlich nur eine Wahl:
Entschuldigen Sie sich für diesen Unsinn, stellen Sie öffentlich richtig , dass Sie auf Satire hereingefallen sind und entlassen Sie Anja Garms!
Science Files gibt sich redlich Mühe, das intellektuelle Versagen von Anja Garms zu deutlichen:
Klarstellung für die Idioten in Redaktionen: Die Male Idiot Theory gibt es nicht
Hadmut Danisch hat Folgendes dazu:
SWR3-Giftspritze Stefanie Tücking und die Idiotenstatistik
Ja, die Stefanie Tücking… Hetzt dann auch mal.
Blog Comments
Wolle Pelz
16. Dezember 2014 at 00:37
http://drstrangelove.blog.nzz.ch/2014/12/14/wissenschaft-bestaetigt-maenner-sind-idioten/
Bin drum gebeten worden den Link in die Kommentare zu schreiben.
Bellator Eruditus
13. Dezember 2014 at 12:27
Nachtrag
Um aus der Aussage „Außergewöhnlich idiotische Menschen sind meistens männlich.“; wider die Regeln der Bool’schen Logik die Aussage „Männer sind … Idioten.“ machen zu können, darf man nicht außergewöhnlich idiotisch sein. Ein außergewöhnlich idiotischer Mensch versteht die erste Aussage schon mal überhaupt nicht. Und ein Idiot kommt auch gar nicht auf die Idee, dass man aus einer Aussage eine weitere Aussage ableiten kann.
Nein, um solchen Unsinn schreiben zu können, solchen Unsinn veröffentlichen zu wollen und solchen Unsinn zur Veröffentlichung freizugeben, bedarf es einer soliden Halbbildung und eines kräftigen Schuss Narzissmus plus einer ordentlichen hormonellen Herausforderung.
Kurz: man muss
– Journalismus studiert haben (wegen der soliden Halbbildung)
– Frau sein (wegen des Narzissmus)
– und akut unter PMS leiden (für die ordentliche hormonellen Herausforderung).
Wir Männer sollten also die Ruhe bewahren und machen, was Männer in so einer Situation seit Jahrtausenden gemacht haben: geduldig auf ihre Wechseljahre warten.
Wolle Pelz
13. Dezember 2014 at 14:59
Wäre ja schön, wenn das alles so einfach wäre. Du weißt aber schon, dass es einen Unterschied macht, ob wir solche Dinge lesen, ob es schlichtere Gemüter sind.
Kinder, die mit solchen Dingen aufwachsen, werden geprägt. Es wird eine Misandrie in die Köpfe der Leute gepflanzt, die man eigentlich nur mit Dingen aus der deutschen Vergangenheit vergleichen kann. Ich bin Vater und sehe meinen Sohn mit Liedtexten wie „Männer sind Schweine“ und solchen Artikeln, über „Männer, die allesamt Idioten sind“ aufwachsen. Was soll er denn für ein Selbstbewusstsein entwickeln?
Das ist der Grund, warum ich mich aufrege.
Mir selbst wäre es sch….egal. Ich könnte mich zurücklehnen und sagen: „Genau Mädchen, selbst nichts gelernt, aber auf Männer eindrischen, die Dir überhaupt die Möglichkeit geben, dass Du Deinen Latte Macchiato überhaupt saufen kannst.“ Ich denke aber an meinen Sohn. Er soll mit einem gesunden Selbstbewusstsein aufwachsen und nicht ständig angefeindet werden.
Wolle Pelz
13. Dezember 2014 at 15:02
Du hast durchaus Recht mit Deinen Bemerkungen zu den „Basics“ dieser News. Wie aber schon gesagt: Es geht um das Bild mit dem mein Sohn aufwachsen muss.
Bellator Eruditus
14. Dezember 2014 at 10:57
Ich bin selbst Vater zweier halbwüchsiger Söhne (16 und 13).
Ich kenne deine Situation also aus eigener Erfahrung.
Weil ich deine Situation kenne, verkneife ich mir Erziehungsratschläge, ich bin ja keine Frau (Ist das nicht zu kalt für den Kleinen? ;-). Du machst das schon.
Wolle Pelz
14. Dezember 2014 at 11:25
😀
Ich bekomme jedes Jahr Anrufe von der Dame – ist Dame sexistisch? 😛 – aus dem Hort, dass mein Sohn immer viel zu dünn angezogen ist und ob wir nicht gemeinsam im Kleiderfundus gucken könnten, ob es keine wärmere Jacke für ihn gibt. Ich entgegne dann nur, wie alt mein Sohn ist und er selbst entscheiden könne, ob ihm kalt ist oder nicht oder er eine dickere Jacke bräuchte.
Das stößt dann nicht immer auf ein positives Feedback. 😀
Das Problem ist, dass es offenbar immer schlimmer wird. Ich erzähle gerne die Geschichte, als mein Sohn eine Woche im Kindergarten nicht in die Bauecke durfte, damit er „Mädchenspielzeug“ zu schätzen lernt. Die Mädels sind nie mit solchen schwachsinnigen Maßnahmen konfrontiert worden.
Ich weiß es nicht, ob es tatsächlich so radikal schlimmer geworden ist oder ich einfach extrem auf solche Dinge achte. Mein Sohn spürt die Unterschiede aber schon, die gemacht werden. Die einzigen, die nämlich „sozial konstruieren“ sind die Feministen.
Mein Sohn zweifelt sowieso schon ständig an sich, obwohl er in den meisten Dingen überdurchschnittlich ist. Da kann er solche Dinge überhaupt nicht gebrauchen.
Bellator Eruditus
13. Dezember 2014 at 11:44
Hi Wolle,
ich weiß überhaupt nicht worüber du dich aufregst.
Der Darwin Award ist Menschen gewidmet, die sich auf außergewöhnliche Weise selbst aus dem Gen Pool entfernen. Das Schlüsselwort ist „außergewöhnlich“.
Außergewöhnlich ist nun mal de facto ein synonym für männlich. Auch außergewöhnlich dämlich.
Frauen sind sehr viel risikoscheuer und als Gruppe sehr viel homogener als Männer. In der Folge haben Frauen ziemlich genau ein Verfahren sich aus dem Gen Pool zu entfernen: Warten auf Mr Even Better bis die Menopause einsetzt.
Das weibliche Verfahren ist also reichlich unspektakulär, um nicht zu sagen stinklangweilig. Ohne (außergewöhnlich idiotische) Männer müsste darwinawards.com sich darauf beschränken, jene Frauen aufzulisten, die in den letzten 24 Stunden erstmals Hitzewallungen hatten.
Roland S.
12. Dezember 2014 at 22:36
Als Einzelschicksale mögen Männer manchmal wirklich Idioten sein. Als Masse sind Frauen dagegen unübertroffen. So schaffen es doch die Feministinnen und all ihre Sympatisanten, den ganzen westlichen Genpool in ziemlich absehbarer Zeit auszumerzen. Schaut euch mal die Geburtenzahlen an.
Wolle Pelz
12. Dezember 2014 at 23:28
Wir sollten einfach mal alle einen Tag gar nicht tun. Dann wüssten die schon Bescheid. 😉
derdiebuchstabenzählt
13. Dezember 2014 at 00:43
Lieber @Roland, wenn der Feminismus zum westlichem Genpool gehört, finde ich es nicht schlimm wenn dieser Genpool verschwindet. Das wäre doch einen Super-Mega-Meta-Femi Darwin Award wert? Zumal die feministischen Hohlköpfchen sich ja noch wie Bolle über ihren Erfolg freuen … 🙂
Michael Klein
12. Dezember 2014 at 15:39
Die Frau Garms gehört zu den Tröten, die außer Abkupfern nichts können, die sogar zu blöd sind, ein wenig zu recherchieren, hätte sie nämlich recherchiert, die Frau Garms, sie hätte herausgefunden, dass es im BMJ die Tradition gibt, zu Weihnachten u.a. Spoof zu drucken, also Beiträge, in denen sich die Wissenschaftler vorab über alle die lustig machen, die glauben, was sie lesen.
Interessant an der Berichterstattung ist das, was man herauslesen kann, nämlich den Hass und die Verklemmung, die bei manchen Redakteusen vorhanden sein muss, auf Männer, die sie auf ein so hohes Ross setzen, dass sie sich diebisch freuen, wenn sie denken, sie hätten ans Podest gepinkelt und niemand hat es gemerkt.
Wolle Pelz
12. Dezember 2014 at 15:50
Mich erschreckt es, mit welcher Kaltschnäuzigkeit so ein Gehetze veröffentlicht wird. Den Mangel an Intellekt finde ich nicht so tragisch – sowas passiert schonmal, dass die Natur es nicht so gut mit einem gemeint hat.
Das Weltbild und die mangelnde Empathie sind viel erschreckender, da muss ich zustimmen.
Leonard
12. Dezember 2014 at 14:47
Du meine Güte, bis auf einige wenige Ausnahmen sind nach meiner Beobachtung und Einschätzung insbesondere die feministischen Journalistinnen strohdumm!
Mehr als ideologische Rhetorik bringen die doch in aller Regel nicht zustande. Daher fällt es sofort auf, wenn es ausnahmsweise einmal nicht so ist.
Allerdings finde ich es grundsätzlich berechtigt, Männer auf die Sinnhaftigkeit und die potenziellen Kosten ihres womöglich genetisch oder hormonell oder auch psychisch bedingten Risikoverhaltens hinzuweisen. Mut ist eine Tugend, und zum Mut gehört es, Wagnisse und Risiken einzugehen.
Tollkühnheit aber ist, obwohl wenn erfolgreich bewundert, keine Tugend. Nicht toll (verrückt) soll ein Mensch handeln, sondern vernünftig, unter Einschluß kalkulierter Risiken. Damit kann man zwar scheitern, wenn man sich verkalkuliert, oder wenn die erwarteten Umstände sich verschlechtern, aber das ist etwas anderes, als wenn man vorn vornherein unkalkulierbare Risiken eingeht: das ist Leichtsinn und Unvernunft und zu vermeiden. Es geht immer um besonnene Risikoabwägung. Wer aber wie manche Kletterer oder Rennfahrer den Kick sucht, den Rausch, der muß vorher wissen, wie das für ihn leicht enden kann, nämlich schlecht. Aber ohne diese an die Grenzen gehende und sie gelegentlich überschreitende und insoweit unvernünftige Risikobereitschaft ist Männlichkeit nicht zu verstehen. Ebenso wenig wie das Erfinden, etwa am Beispiel des Fliegens (Lilienthal, Wright, usw.).
Wolle Pelz
12. Dezember 2014 at 14:56
Die Spektrum der Männer reicht halt vom Idioten bis zum Genie. Das Spektrum der meisten Frauen reicht halt von… Zumindest gibt es weniger Idioten, aber auch weniger Genies unter ihnen. Ich zweifle aber schon seit langem an der Empathie der Damenwelt. Ein ganzes Geschlecht als Idioten darzustellen, zeugt nicht gerade von einer Empathie. Da sehe ich bei Männern mehr Potential. 😉