Lupe - Krebs - Faktum

Ich habe mich heute den ganzen Tag gefragt, ob die Kinder, die als Todesopfer von Peschawar genannt werden, nicht zum größten Teil männlich sind. Es hat mich gewundert, dass dieses mal „nur“ von Kindern die Rede war/ist und nicht von Mädchen gesprochen wird. Ich habe dann recherchiert und habe nur einige Artikel gefunden, die von Beerdigungen von Jungs gesprochen haben. Dies deutet tatsächlich daraufhin, dass die meisten Opfer Jungs waren.

Der Artikel

World Here Are Some Of The Victims Of The Pakistan School Attack

stellt einige der getöteten Schüler vor. Es werden ausschließlich männliche Schüler vorgestellt. Unter den vorgestellten Toten befinden sich zwei Lehrerinnen. Es gibt noch eine Bildergalerie von getöteten Kindern bzw. Jugendlichen. In dieser Bildergalerie befinden sich ebenfalls lediglich zwei Mädchen. Es ist also anzunehmen, dass der größte Teil – ich rede hier von über 90 {18423f3510016d69a38748c31b9d3c63e55e56caeb597c341a8ea176480d5299} – der getöteten Kinder männlichen Geschlechts waren.

Die internationale Presse spricht hier allerdings an jeder Stelle von Kindern. Spricht die Presse allerdings von Opfern von Boko Haram, werden Mädchen als Opfer immer genannt. Warum also spricht man hier von Kindern? Der Artikel aus dem Spiegel

Nigeria: Boko-Haram-Kämpfer entführen 185 Frauen und Kinder

zeigt die Wertung der Geschlechter durch die Medien ganz gut: Weibliche Opfer werden explizit aufgeführt und männliche Opfer werden nahezu verschwiegen. Frauen werden fünf Mal genannt, Mädchen einmal und Männer ebenfalls einmal. Hier steht es dann also 6 : 1 für das weibliche Geschlecht. Es sind mehr als 30 (wahrscheinlich Jungs und Männer) erschossen worden und die Frauen und Kinder seien abtransportiert worden.

Zurück nach Pakistan. Ich habe recherchiert und keine Zahlen zum Geschlecht der getöteten Kinder gefunen. Allerdings wurden fast ausschließlich männliche Opfer gezeigt, wenn diese persönlich erwähnt worden sind. Auch im Artikel der Welt werden lediglich Jungen als Opfer genannt, wenn es um konkrete Opfer geht.

Taliban ermorden mehr als 130 Kinder in Schule

Ich denke tatsächlich, dass der größte Teil der Opfer männlich ist. Es ist erschreckend, wie die Presse sich artikuliert, wenn auch nur ein paar Mädchen und Frauen unter Opfern von Katastrophen, Anschlägen usw. sind und wie gut sie darin ist, männliche Opfer als Menschen oder Kinder „unsichtbar“ zu machen. Ich muss hier den feministischen Ausdruck des Unsichtbar-Machens benutzen, weil dies mittlerweile eher auf männliche Opfer an jeder Stelle zutrifft. Das fängt ja schon bei Opfern häuslicher Gewalt an.

Ich kann allerdings nicht bestimmt behaupten, dass die meisten Opfer männlich waren. Es deutet allerdings vieles darauf hin.