
[avatar user=“kardamom“ size=“original“ align=“left“ /] kardamom sagt:
In der Debatte um soziale Wirklichkeiten wird ja immer gern der Begriff des „Sozialen Konstrukts“ eingeworfen. Die „Geschlechter“ seien sozial konstruiert, die „Männlichkeit“ sei sozial konstruiert, wir würden soziale Konstrukte unreflektiert übernehmen, diese nicht hinterfragen; dagegen seien aber gerade und insbesondere Begrifflichkeiten erst einmal zu dekonstruieren…
Ihr kennt das alles.
Deshalb möchte ich hier kundtun, zum Mitmeisseln, zum Auswendiglernen, zum Vertonen als Schlager:
„Auch der Sozialkonstruktivismus ist nur eine soziale Konstruktion!“
Soll der Alan Sokal mal gesagt haben, geht aber leider immer wieder vergessen.
Blog Comments
Heinz
17. November 2014 at 16:17
“Auch der Sozialkonstruktivismus ist nur eine soziale Konstruktion!”
Ist viel zu sperrig, dass muss griffiger werden.
Ideal sind Sprüche oder zumindest Aufhänger wie „I have a dream“ von Martin Luther King.
LoMi
17. November 2014 at 14:41
Natürlich ist er eine soziale Konstruktion. Und damit wird er auch widersprüchlich. Das wusste man auch lange vor Sokal. Nur irgendwann hat man das vergessen und wurde unbescheiden.
Wolle Pelz
17. November 2014 at 14:49
Mich hat Kardamom heute mit Sokal überrascht. Ich hatte mal etwas über diese Affäre gelesen, konnte sie aber nicht mehr benennen geschweige denn seinem Namen zuordnen.
Ich rufe ihn mal laut:
„Kardamom!!!!1111“
😀
Mich selbst interessieren soziale, psychologische Theorien usw. weniger. Ich bin eher auf die Realität bezogen und meine Visionen über die nächsten 50 – 100 Jahre sind soziologisch gesehen eine reine Katastrophe.
LoMi
17. November 2014 at 14:59
Sokal hat die französischen Postmodernen veralbert und ihren verschwurbelten Jargon imitiert. Auf diesen Jargon, der eigentlich nur Unsinn enthielt, sind die dann reingefallen und hielten das für große Wissenschaft. Damit hatte er die Postmodernen als Schwätzer entlarvt (nicht ganz berechtigt).
Ist aber auch Wurscht. Wenn ich Zahnschmerzen habe, merke ich, dass ich den Schmerz bedauerlicherweise nicht wegkonstruieren kann, auch nicht mit Feminismus. Da ist sie dann, die böse Wirklichkeit und will nicht so, wie meine Theorie ihr das eigentlich vorschreibt. ^^
Wolle Pelz
17. November 2014 at 15:07
Ich möchte allerdings daraufhin weisen, dass ich Theorie nicht verurteilen und verdammen möchte. Theorien sind wichtig.
Feminismus stört sich aber nicht an Theorie und Logik. Feminismus verhunzt die Wirklichkeit. Daher sehe ich die Zeit nicht, mich damit auseinanderzusetzen, wie man dem Feminismus am besten begegnen sollte.
Für mich gibt es nur einen Ansatz diesbezüglich: Man sollte dem Feminismus verneinend gegenüber treten.
Man kann gerne irgendwann Theorien entwickeln, warum es überhaupt so weit kommen konnte.
Vielleicht lande ich aber irgendwann in der Klapse, weil ich mich mit feministischer Theorie beschäftigt habe. 😀
Oft hätte ich lieber Zahnschmerzen. 😉
derdiebuchstabenzählt
17. November 2014 at 17:58
„Damit hatte er die Postmodernen als Schwätzer entlarvt (nicht ganz berechtigt).“
Nicht? Es gibt wohl Leute, die würden den Text von Sokal noch immer für herausragende Wissenschaft halten, wenn er ihnen nicht gesagt hätte, daß es wirklich nur eleganter Unsinn war. Genauso gibt es Leute die an diesem postmodernem Quatsch noch Wissenschaft finden.
Sokal irrte allerdings, denn sein Text war nun wirklich nicht elegant, nur die Postmoderngläubigen halten sowas für elegant. Warum fällt es den Menschen nur so schwer zu sehen, daß der Kaiser nackt ist?